Darmstadt. (eb) Die Döhler Gruppe, ein globaler Produzent, Vermarkter und Anbieter von technologiebasierten natürlichen Ingredients, Ingredient-Systemen und integrierten Lösungen, hat eine strategische Partnerschaft mit Nukoko Limited geschlossen, dem innovativen Unternehmen, das die weltweit erste kakaofreie «Bean-to-Bar»-Schokolade entwickelt hat. Gemeinsam werden Döhler und Nukoko die Produktion von Nukokos zum Patent angemeldeter Schokoladenalternative aus robusten Favabohnen (Feldbohnen, Ackerbohnen) ausweiten, um den wachsenden Herausforderungen in der globalen Kakaolieferkette zu begegnen. Mit dieser Partnerschaft will Nukoko Limited die Schokoladenindustrie mit einer nachhaltigen, emissionsarmen Alternative revolutionieren.
Die Partnerschaft wird es beiden Unternehmen ermöglichen, Nukokos innovatives Fermentationsverfahren bis 2025 auf ein industrielles Niveau zu bringen. Das einzigartige Verfahren von Nukoko verwandelt Favabohnen in eine nachhaltige Schokoladenalternative und geht damit auf kritische Probleme in der Schokoladenindustrie ein, darunter steigende Kakaopreise, Umweltauswirkungen und sozioökonomische Bedenken im Zusammenhang mit der Kakaoproduktion.
Die zum Patent angemeldete kakaofreie Schokolade von Nukoko wird aus robusten Favabohnen respektive Ackerbohnen erzeugt (Fotos: pixabay.com).
Die Zusammenarbeit zwischen Döhler und Nukoko stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Schokoladenherstellung dar. Die kakaofreie Schokolade von Nukoko wird durch die zum Patent angemeldete Fermentationstechnologie ermöglicht, die die traditionelle Kakaofermentation nachahmt, um die charakteristischen Aromen der Schokolade aus Favabohnen zu erzeugen. Dieser Durchbruch bietet eine nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Schokolade und reduziert die Kohlenstoffemissionen um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen kakaobasierten Produkten.
Rodrigo Hortega de Velasco, Vertreter von Döhler Ventures: «Die Technologie von Nukoko stellt eine bahnbrechende Lösung für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie dar. Wir sind stolz darauf, das Scale-up ihrer kakaofreien Schokolade zu unterstützen, was sich mit unserer Mission deckt, nachhaltige Lebensmittelinnovationen voranzutreiben.»
Nachhaltige Innovation als Antwort auf die Herausforderungen der Branche
Die globale Kakaobranche steht vor nie dagewesenen Herausforderungen. Allein 2023 sind die Kakaopreise um 89 Prozent gestiegen, was auf den Klimawandel und sinkende Erträge zurückzuführen ist. Nukokos kakaofreie Lösung bietet eine praktikable und umweltfreundliche Alternative. Die Kakaoproduktion wird seit langem mit Abholzung, Kinderarbeit und hohen CO2-Emissionen in Verbindung gebracht und gehört zu den fünf wichtigsten Nahrungsmitteln, die zum CO2-Ausstoß beitragen. Die auf Favabohnen basierende Schokolade von Nukoko beseitigt diese Probleme, indem sie eine im Inland angebaute, stickstoffbindende Pflanze verwendet, die die Bodengesundheit fördert und den Bedarf an Düngemitteln reduziert. Zusätzlich zu den Vorteilen für die Umwelt bietet die Schokoladenalternative von Nukoko 40 Prozent weniger Zucker und einen höheren Gehalt an Proteinen, Ballaststoffen und Antioxidantien, so dass die Verbraucher eine gesündere Wahl treffen können, ohne Kompromisse beim Geschmack eingehen zu müssen.
Strategische Partnerschaft zur Steigerung von Produktion und Effizienz
Mit der Unterstützung von Döhlers Expertise bei der Skalierung von Fermentations- und Inhaltsstoffsystemen wird Nukoko bis 2025 von einer Produktion im Pilotmaßstab zu einer Produktion im industriellen Maßstab übergehen. Dieser Prozess beinhaltet die Produktion in 10.000-Liter-Fermentations-Chargen, wodurch der Ausstoß bei gleichbleibend hoher Effizienz deutlich erhöht wird. Das fundierte Wissen der Döhler Gruppe über regulatorische Prozesse und Lebensmittelsicherheit wird auch bei der Markteinführung von Nukoko eine wichtige Rolle spielen.
Ross Newton, Mitbegründer der britischen Nukoko Limited: «Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Döhler, einem der weltweit führenden Fermentations-Experten. Ihre Unterstützung ist entscheidend dafür, dass wir die industrielle Produktion erreichen und unsere revolutionäre Schokoladenalternative auf den Markt bringen können.»
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Harry-Brot: backt erstmals Brot aus CO2-reduziertem Weizen
- Agrarprodukte: Die Preise für Getreide sinken
- Agrarprodukte: Die Preisdynamik hält sich in Grenzen
- Superfood Nutzhanf: anspruchslos, vielseitig, gesund
- Mehlreport 2024: Daten und Fakten kurz und knapp
- BZL: 2023|2024 vermahlten deutsche Mühlen mehr Getreide
- Lantmännen: kündigt fossilfreie Produktion für Finnland an
- MRI 2024: Heterogene Ernte stellt Mühlen vor Herausforderungen
- «MAGIC-KlimaBack»: forscht zu klimafreundlichem Backweizen
- Paulig-Gruppe: will Partnerschaft für mehr nachhaltigen Weizen vertiefen
- BMEL: Klimafolgen mindern die Erträge deutlich im Erntejahr 2024
- Eevia Oyi: erfolgreich mit bislang verkanntem Nebenstromprodukt
- Getreideernte 2024: DBV zieht ernüchternde Ertragsbilanz
- Nordzucker AG: weiht Modernisierungen in Örtofta ein
- »Regional roggt«: Planmäßige Ernte für Papperts Bäckerei
- DRV: Raiffeisenverband gibt sechste Ernteschätzung 2024 ab
- Apfelernte 2024 voraussichtlich 26% unter Zehnjahresschnitt
- VdF: prognostiziert durchschnittliche Streuobsternte 2024
- GoodMills Innovation: erweitert Anlagen am Standort Hamburg
- DRV: Raiffeisenverband gibt fünfte Ernteschätzung 2024 ab