Seinäjoki / FI. (eb) Eevia Health Oyi erhielt den ersten Auftrag von einem neuen Pilotkunden für zwei seiner Flüssigzuckerkonzentrate, die als Nebenprodukte bei der Produktion von Beeren-Extrakten anfallen. Der Auftrag hat einen Wert von ungefähr 30 Tausend Euro, heißt es aus der Region Südösterbotten.
Bei Eevia steht die Nachhaltigkeit im Fokus der Tätigkeit. Der Hersteller von arktischen Bio-Inhaltsstoffen arbeitet intensiv daran, seine verschiedenen Nebenströme aus der Produktion von Beeren-Extrakten zu verwerten. Dazu gehören unter anderem auch Beerenpulver und Pulver in niedriger Konzentration. Ein weiterer wichtiger Nebenstrom der Beeren-Extraktproduktion sind Flüssigzucker und organische Säuren.
Eevia sucht ständig nach Innovationen, um Abfälle zu reduzieren. Die Verarbeitung einer Beerenpartie von etwa 9-10 Tonnen ergibt zirka 100 Kilogramm Extrakt. Parallel dazu fallen fast 10 Tonnen einer Flüssigkeit an, die etwa 10 Prozent Beerenzucker, organische Säuren und andere Verbindungen enthält. Diese Flüssigkeitsmenge wurde bis vor kurzem wegen des hohen Volumens in den Abfallstrom entsorgt. Für die städtischen Behörden sind die nicht gerade ein gewünschter Abwasser-Bestandteil, da die schiere Menge in der Kläranlage einen biologischen Sauerstoffbedarf verursacht. Eevia hat jetzt erfolgreich getestet, wie man diese Flüssigkeitsmenge auf bis zu 65 Prozent Feststoffe (Trockensubstanz) konzentrieren kann, und bietet das Resultat zum Verkauf an. Das neue Produkt heißt Flüssigzuckerkonzentrat.
Heidelbeer-respektive Blaubeer-Konfitüre mit der neuen «arktischer Süße» aus dem bislang verkannten Nebenstrom (Foto: Eevia Health Oyi).
Nach großen Anstrengungen haben die Finnen für ihr Produkt jetzt einen Pilotkunden gefunden. Der Kunde qualifizierte die von Eevia Oyi zugesandten Proben und erhält dieser Tage die erste kommerzielle Lieferung von etwa acht Tonnen Heidelbeer-Flüssigzucker-Konzentrat sowie zwei Tonnen Sauerkirsch-Flüssigzucker-Konzentrat. Der Erlös soll um die 30 Tausend Euro betragen. Wobei Leser sicher sein dürfen, dass dies nur eine «Hausnummer» ist, um Interessenten eine ungefähre Vorstellung zu geben.
Der Kunde, ein europäischer Anbieter von Beerenprodukten, Beerensäften, Saftkonzentraten und Pürees, hat seinen Hauptsitz in den Beneluxländern, ist aber multinational tätig. Das Produkt, das er erhält, wird an Lebensmittelhersteller verkauft, die bislang üblichen Maiszucker in Heidelbeer- und anderen Konfitüren und Pürees ersetzen und so ein authentischeres Produkt schaffen wollen.
«Dies ist ein großer Durchbruch, der unsere Rentabilität bei Beeren-Extrakten deutlich beeinflussen (verbessern …) wird. Bislang sind diese Mengen ins Abwasser geflossen und haben uns nur Kosten verursacht. Mit den neuen Anstrengungen werden wir in der Lage sein, mit geringem Aufwand und geringen zusätzlichen Kosten Einnahmen zu erzielen. Außerdem war der Pilotkunde schon von der Qualität der Proben beeindruckt und hat sich bereit erklärt, mehrere hundert Tonnen pro Jahr abzunehmen. Pro 1.000 Tonnen Beeren, die wir für die Extrakt-Herstellung benötigen, können wir 100-150 Tonnen der flüssigen Zuckerkonzentrate produzieren», sagt Chief Technology Officer Petri Lackman, der den ersten Verkauf für das neue Produkt gesichert hat (TitelFoto: pixabay.com).
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