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iba 2015: «SnackTrendS» zeigen enormes Potenzial

München. (ghm) Mehr als 200 Quadratmeter für eines der Trendthemen der Branche: Auf der neuen Themenfläche «SnackTrendS» präsentiert die iba 2015 vom 12. bis 17. September auf dem Messegelände in München alles Wissenswerte rund um das Thema Snack. Mit Live-Vorführungen, Workshops, Beratungsgesprächen und Informationen von Ausstellern ist sie Anlaufstelle für alle, die ihr Snack Business vorantreiben wollen. Inhaltlich gestaltet wird die Themenfläche in Halle B3 der Weltleitmesse durch die Snack Akademie, einem Kooperationspartner der iba. Norbert Kijak, Marketingleiter der Snack Akademie, verrät im Interview, was die Fachbesucher bei den «SnackTrendS» erwartet.

Die Themenfläche «SnackTrendS» feiert in diesem Jahr Premiere auf der iba. Was erwartet die Besucher?
Norbert Kijak: Bei «SnackTrendS» dreht sich – der Name sagt es ja schon – alles um Snacks. Es wird eine große Auswahl an Snack-Kreationen, neuen Ideen, Rezepten und Produkten geben, die auch gleich probiert werden können. Die Besucher erleben verschiedene Snackkonzepte, Equipment und Live-Vorführungen. Sie können sich über Aussteller informieren, sich von Experten beraten lassen und erhalten Antworten auf ihre individuellen Fragen. Dabei stehen für alle Themen, von der Produktion bis zum Marketing, die passenden Ansprechpartner bereit. Zudem werden in intensiven, weiterführenden Workshops einzelne Themen noch einmal optimal vertieft.

Das hört sich nach einer Menge Information an.
Kijak: Das Snack-Business heutzutage ist sehr vielschichtig und stellt in der aktuellen Wettbewerbssituation jeden Bäcker, ob groß oder klein, ob filialisiert oder nicht, vor enorme Herausforderungen: Welche Snackkonzepte erfüllen die Anforderungen und Wünsche der Verbraucher? Was erwartet der Kunde zu welcher Tageszeit? Was kann zentral gefertigt werden, was nicht und wann ist ein Snack erfolgreich? Auf der Themenfläche werden Konzepte für alle Stufen des Wertschöpfungsprozesses vorgestellt, angefangen bei der Entwicklung geeigneter Brot- und Backwaren bis zur optimalen Verpackung. Das Besondere dabei: Es werden zahlreiche Kompetenzpartner mit Geräten, Produkten und Personal eingebunden, so dass Voraussetzungen, Abläufe und Zusammenhänge der Bereiche deutlich werden. Der Besucher bekommt also einen transparenten und umfassenden Einblick in den Bereich Snacks.

Wie kann man sich das ganz konkret vorstellen?
Kijak: Das Angebot auf der Themenfläche «SnackTrendS» umfasst vier Module: Einen großen Showtresen, in dem «State of the Art»-Brot-Snacks für handwerklich orientierte Bäckerbetriebe gezeigt werden, von der «Lachs-Genießerrolle» bis zur Piadina. Außerdem einen hohen Showanteil mit Fachdemonstrationen zu zahlreichen Themen, live präsentiert von den Kompetenzpartnern, moderiert und kommentiert von erfahrenen Snackspezialisten. Vertiefende Workshops, die Einblicke in empirische Untersuchungen und Hintergrundinformationen als Grundlage für strategische Entscheidungen im Betrieb bieten. Und schließlich eine Lounge mit Raum für intensive bilaterale Gespräche und Beratung. Ganz wichtig: All das wird in deutscher und englischer Sprache angeboten.

Sprechen Sie mit der Themenfläche neben Bäcker- und Konditorenbetriebe auch andere Zielgruppen an?
Kijak: Natürlich haben wir Bäcker und Konditoren im Blick, wir haben aber auch Lösungen für Gastronomiebetriebe und Systemgastronomie, Restaurants, Hotels, Imbisse, Coffeeshops, Caterer, Tankstellen und Verbrauchermärkte. «SnackTrendS» bietet ein umfangreiches Programm und Informationen aus allen Kategorien, von frischen Snacks und Tiefkühlsnacks über Feinkost, Frontbaking, Ladengestaltung, Heißgetränken und Kaffeemaschinen bis zur Snack-Technik.

Vegan, glutenfrei und gesund sind einige der aktuellen Schlagworte aus der Branche. Was sind die Trendthemen im Bereich Snacks?
Kijak: Bei den Verbrauchern erleben wir derzeit einen umfassenden Trend zu bewusster Ernährung und den Wunsch nach guter Qualität bei gleichzeitig hoher Convenience-Erwartung. Hinzu kommen Themen wie vegan und vegetarisch – oder wenn es um Fleisch geht, ebenso das Bedürfnis nach hoher Qualität. Verbunden ist das Ganze mit der gestiegenen Bereitschaft der Verbraucher, für gute und hochwertige Produkte auch entsprechend mehr zu bezahlen. Hier liegen ungeahnte Wertschöpfungspotenziale.

Welche Rolle spielen diese Trendthemen im Snack-Markt von heute bereits und wie reagiert der?
Kijak: Natürlich spielen sich Veränderungen zuerst in den jungen und dynamischen Szenen der Städte ab. Durch die Omnipräsenz der elektronischen Medien gibt es allerdings auch hier kaum noch ein Kommunikationsgefälle, sodass diese Themen in zunehmendem Maße auch in der Fläche schneller angeboten werden können als in der Vergangenheit. Dennoch tun sich viele schwer, ein entsprechendes Angebot von sich aus umzusetzen. Hier gibt es noch erstaunlich viel Potenzial, mit seinem individuellen Konzept bei den Kunden zu punkten.

Generell gefragt: Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Bereich Snacks?
Kijak: Der Erfolg vieler Snack-Konzepte hängt von logistischen Aspekten ab: Soll die Bäckereifachverkäuferin Snacks zubereiten oder eher verkaufen? Welche Vorteile hat eine zentrale Fertigung? Wie wird eine gleichbleibend hohe Snack-Qualität gewährleistet? Auf der Themenfläche «SnackTrendS» zeigt die Snack Akademie, wie Abläufe transparent und effizient gestaltet werden können.

Inwieweit werden Informationen für internationale Besucher geboten?
Kijak: Die deutsche Back- und Brotkultur gilt weltweit als herausragend sowohl was Geschmack als auch die Vielfalt angeht. Wir zeigen, wie Anbieter außerhalb Deutschlands ihren Kunden diese Vielfalt und diesen Geschmacksreichtum mit ihren Snacks vermitteln können. Und wir bieten Lösungen, die sich auch unter internationalen Logistikbedingungen hervorragend umsetzen lassen.

Zum Thema Snack gehört auch immer die Verpackung. Zeigen Sie auf der iba sinnvolle und umweltschonende Lösungen aus diesem Bereich?
Kijak: Natürlich werden auf der iba auch Spezialverpackungen und nachhaltige Lösungen präsentiert, da die Anforderungen an moderne Snackkonzepte auch immer eine entsprechende Verpackung «to go» beinhalten. Schließlich soll das Produkt problemlos mitgenommen und bequem unterwegs gegessen werden können.

Wachsende Mobilität und steigendes Gesundheitsbewusstsein erfordern Vielfalt, Qualität und gute Kalkulation. Was unterschätzen die meisten Bäcker bei der Auswahl ihres Snackangebotes?
Kijak: Nicht die Breite des Angebotes, sondern die Qualität und die Vielfalt der Geschmackswelten bestimmen den Erfolg. Eine dezentrale Fertigung von Snacks mit zusätzlichem «Front Cooking», Nudelkonzept und ähnlichem, alles hergestellt von einem Team aus Bäckereifachverkäuferinnen ist ein eher ungünstiger Ansatz. Zentrale Fertigung, eigene Convenience-Produkte und optimierte Abläufe in den Filialen bieten dagegen große Chancen. Die meisten Bäcker wissen sehr wohl, welchen Umsatz sie mit ihren Snacks machen, nur wenige wissen aber, was sie am Snack tatsächlich verdienen. Hier gilt es, das Angebot zu optimieren, sodass Wareneinsatz, Warendruck, Standzeiten und Retouren effizient aufeinander abgestimmt sind.

Wie steht es um die Ausbildung im Bereich Snacks? Welche Rolle spielt die Schulung der Mitarbeiter?
Kijak: Bei anhaltender Konsolidierung und zunehmender Konzentrierung des Markts in der Filialisierung bilden sich immer größere Ketten mit einer Vielzahl von Mitarbeitern. Erfahrungsgemäß ist die Bezahlung der Mitarbeiter eher niedrig, die Arbeitsbelastung hoch und Fluktuation ein tägliches Thema. Unter diesen Bedingungen erfordert es hohes organisatorisches und personelles Geschick, das Qualitätsniveau im Snackbereich auf einem optimalen Level zu halten. Deshalb ist hier das Qualitätsmanagement ernsthaft gefordert. Es ist immer wieder zu erleben, wie gute Snackkonzepte in größeren Strukturen, die sich einer direkten Kontrolle entziehen, in Bedrängnis geraten. Deshalb gibt es in der Tat einen erhöhten Bedarf an nachhaltigen Schulungen. Gleiches gilt für die Einführung von Neuprodukten. Ihr Wohl und Wehe hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Liegt das Produkt an der richtigen Stelle, ist es gut ausgezeichnet, gibt es die Möglichkeit, es zu probieren, weist ein Aufsteller darauf hin und wird das Produkt von den Fachverkäufern aktiv empfohlen? Hier müssen die Steuerung und Schulung des Personals im Vorwege sicherstellen, dass alle Register gezogen werden. Geschieht dies nicht konsequent, werden die Misserfolge im Nachhinein gerne extern gesucht. Dem gilt es unter allen Umständen im Vorwege entgegenzuwirken. Dann werden Snack-Konzepte auch erfolgreich sein.