Hamburg. (eb) Es gibt Nachrichten, die das offizielle Bäckerhandwerk zunächst mal nicht interessieren, weil es sich gewissen Bestrebungen erfolgreich widersetzt hat. Backende Betriebe im richtigen Leben sollten jedoch aufhorchen, wenn die Bundesregierung – Medienberichten zufolge – in diesem Jahr ein Konzept entwickeln will, mit dem Zucker, Salz und Fette in Fertigprodukten für eine gesündere Ernährung reduziert werden sollen – «zunächst auf freiwilliger Basis».
Als Forschungsförderung sind demnach zwei Millionen Euro vorgesehen, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf eine Kleine Anfrage der Grünen geantwortet hat – meldet das öffentlich- rechtliche Fernsehen. Hintergrund: Ein dauerhaft übermäßiger Konsum von Zucker, Salz und Fetten trägt zu Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Wobei wir noch immer nicht genau wissen, in welche Maßeinheit wir «dauerhaft» und «übermäßig» genau stellen sollen. Wie auch immer: Der Konsum von Convenience-Produkten steigt dank unserer Verzehrsgewohnheiten nach wie vor. Eine großflächige Lenkung des Massengeschmacks würde sich über kurz oder lang auch auf unser Geschmacksempfinden in Bezug auf Backwaren auswirken.
Wer noch nicht daran gedacht hat, sollte allmählich über Möglichkeiten nachdenken, wie er den Salzgehalt in seinen Rezepten für Brot und Gebäck reduzieren kann. Geänderte Rezepturen können das Diabetes- und Herz-Kreislauf-Risiko natürlich nicht allein senken. In der Ernährung kommt es schließlich auf viele verschiedene Faktoren an, von denen die wenigsten im Einflussbereichs des Bäckers um die Ecke liegen. Andererseits, und das ist nicht nur politisch gewollt, kann man sich schlicht und einfach anpassen.
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