Mittwoch, 17. Juli 2024
Deutsch Englisch

McDonalds: «Brötchenlüge» kam dem Konzern teuer zu stehen

Berlin. (fw) McDonalds Deutschland hatte in der Werbung Brötchen ohne chemische Zusatzstoffe versprochen. Das war gelogen: Die Verbraucherorganisation Foodwatch wies nach, dass Emulgatoren verwendet werden. Der Konzern musste eine millionenschwere Werbekampagne stoppen und 10.000 Euro Strafe an Foodwatch zahlen. Im Herbst 2003 überführte die Verbraucherorganisation Foodwatch den Schnellkost-Riesen McDonalds Deutschland der Reinheitslüge. McDonalds hatte damit geworben, dass seine Burger-Brötchen «aus nichts anderem als Weizen, Hefe, Wasser und einer Spur von Salz und Zucker» hergestellt würden. Foodwatch wies nach, dass unter anderem die Emulgatoren E471 und E472e verwendet werden; chemische Zusätze, die der Konkurrent Burger King übrigens auf seinen Internetseiten als Hinweis für Allergiker veröffentlicht. McDonalds musste auf Grund der Initiative der Verbraucherschützer die millionenschwere Werbekampagne stoppen und erhielt einen Bußgeldbescheid von der zuständigen Überwachungsbehörde. Foodwatch forderte McDonalds auf, diese Behauptung in Zukunft zu unterlassen und errang einen juristischen Sieg: Ende März 2005 unterschrieb das Unternehmen eine strafbewehrte Unterlassungsverpflichtung. Foodwatch entdeckte jedoch, dass die Burger-Kette dieser nicht vollständig nachkam und in anderen Publikationen weiterhin mit «natürlichen» Backhilfsstoffen warb. Die Folge: McDonalds Deutschland zahlte an Foodwatch eine Vertragsstrafe von 10.000 Euro. Um einer von Foodwatch angedrohten Strafanzeige zu entgehen, erstattete das Unternehmen zudem Selbstanzeige. Schließlich hatte der Konzern über ein Jahr seine Kunden wissentlich getäuscht.