Bonn. (vdm) Die Absicht, Getreide nach Vorbild der Internationalen Energieagentur und deren Ölreserven einzulagern, stößt beim Verband Deutscher Mühlen (VDM) auf Kritik: «Wird Getreide von den G8-Staaten eingelagert, führt dies zu einer weiteren Verknappung der weltweiten Bestände und damit angesichts niedriger Vorräte zu Preissteigerungen», sagt VDM-Geschäftsführer Manfred Weizbauer. Im Vorfeld des G8-Gipfels in Tokayo (JP) war bekannt geworden, dass sich die G8-Staaten, darunter auch Deutschland, in einer Abschlusserklärung darauf einigen wollen, jeweils eine bestimmte Menge an Getreide vorzuhalten – zwecks Bekämpfung künftiger Preiskrisen. «Mit größeren Vorräten starke Preisschwankungen am Markt für Nahrungsmittel zu verhindern, hat schon bei den EU-Interventionspreisen nicht funktioniert», sagt Weizbauer. Andererseits begrüßt der VDM, dass die steigenden Lebensmittelpreise in Tokayo zu einem der wichtigsten Themen avancierten: «Lange Jahre wurde die Bedeutung von Lebensmitteln unterschätzt. Aktuell erfahren wichtige Güter des täglichen Bedarfs die Bedeutung, die sie verdienen». Nützlicher als Getreidelager im Sinn von Preis-Regulierungsinstrumenten ist nach VDM-Ansicht die Vorratshaltung von weiterverarbeiteten Nahrungsmitteln – etwa Mehl. Damit ließen sich Versorgungsengpässe abfedern. Hinweis auf die Getreideernte 2008: Die allzu positiven Erwartungen teilt der VDM nicht. Die Vertreter des Mühlengewerbes rechnen in Deutschland mit einer zehn Prozent höheren Ernte als 2007, dies entspräche rund 45 Millionen Tonnen. Die internationale Nachfrage ist schwer abzuschätzen und für Aussagen zur Qualität ist es noch viel zu früh.
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