Donnerstag, 18. Juli 2024
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SB-Aufbäckereien: Umfrage verspricht steigende Marktbedeutung

Essen. (bws) Über 30 Prozent der Deutschen kaufen heute regelmäßig ihre Backwaren in einer Selbstbedienungs-Aufbäckerei, die deren Betreiber auch gerne als Selbstbedienungs-Bäckerei bezeichnen. Neben den günstigen Preisen wird dabei vor allem das gute Angebot als Hauptgrund für einen Einkauf genannt. Dies ergab eine Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Kosumforschung (GfK) im Auftrag des Branchenführers BackWerk. Damit hat sich der erst 2001 gestartete Betriebstyp fest in der Deutschen Einzelhandels- und Backwaren-Branche etabliert. Zumal für über ein Drittel der bundesweit 2.000 befragten Haushalte lediglich das Fehlen einer SB-Bäckerei vor Ort gegen die Nutzung als Einkaufsmöglichkeit sprach, heißt es aus der BackWerk-Systemzentrale in Essen.

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Dabei zeigt die aktuelle Studie, dass der Einkauf bei SB-Bäckereien kein Phänomen der unteren Einkommensklassen ist. Der Kundenkreis erweist sich viel mehr als gesellschaftliches Spiegelbild. So zählen zu den SB-Bäcker-Kunden Verbraucher quer durch alle Einkommensklassen und Haushaltsgrößen. Ebenso sind die SB-Bäckereien bei Männern und Frauen annähernd gleich beliebt. Unterschiede im Einkaufsverhalten zeigen sich nur in der Altersstruktur. Hier liegt der Anteil der 14- bis 49-Jährigen mit 39 Prozent, die regelmäßig in einer SB-Bäckerei einkaufen, höher als der Anteil der über 50-Jährigen mit 22 Prozent.

Hohe Akzeptanz in Groß- und Mittelstädten

Wie hoch die Akzeptanz der SB-Bäckereien heute ist, zeigt sich besonders in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Denn im Gegensatz zu kleineren Städten sind hier die SB-Bäckereien annähernd im gesamten Bundesgebiet vertreten. So zählen in den Groß- und Mittelstädten mit 43 Prozent nahezu die Hälfte der Einwohner zu den regelmäßigen SB-Bäcker-Kunden. Rund ein Sechstel greift sogar mehrmals im Monat auf das Angebot der SB-Bäckereien zurück. Entsprechend der geringeren Verbreitung fällt dieser Anteil in den Städten mit weniger als 20.000 Einwohnern deutlich niedriger aus. Hier sind es immerhin noch 23 Prozent, die regelmäßig ihre Backwaren in einer SB-Bäckerei erstehen.

Die Regionen im Vergleich – Spitzenreiter NRW

Analog dazu spiegelt sich auch die Präsenz der SB-Bäcker im regionalen Vergleich wider. So sind beim Spitzenreiter Nordrhein Westfalen 44 Prozent der Einwohner regelmäßige SB-Bäcker-Kunden. Denn nach der Eröffnung der bundesweit ersten SB-Bäckerei in Düsseldorf durch BackWerk konzentrierte sich die Expansion aller Marktteilnehmer in den ersten Jahren vor allem auf das bevölkerungsreichste Bundesland. Allein der Marktführer BackWerk ist hier inzwischen mit annähernd 100 Filialen am stärksten vertreten. Auf Platz Zwei folgen die nördlichen Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg mit 31 Prozent SB-Bäcker-Kunden. In Baden-Württemberg sowie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sind es 29 Prozent. In den neuen Bundesländern und Berlin kaufen dagegen erst 26 Prozent bei SB-Bäckereien ein. Das Schlusslicht bildet Bayern mit 24 Prozent SB-Bäcker-Kunden unter den Verbrauchern.

Steigende Marktbedeutung

Die Untersuchung geht davon aus, dass die Marktbedeutung langfristig im Zuge der weiteren Expansion der SB-Bäckereien steigen wird. Denn neben den rund 50 Prozent der befragten Nicht-Käufer, die angaben, eine SB-Bäckerei zu nutzen, sobald sie vor Ort vertreten sei, war der Betriebstyp bei rund 16 Prozent der Befragten noch unbekannt. Bekannteste Marke unter den SB-Bäckereien ist mit Abstand der Marktführer BackWerk. Die BackWerk Service GmbH konnte dabei auch unter allen Filial-Bäckereien in Deutschland erneut ihren zweiten Platz hinter der Kamps GmbH als bekannteste Bäckerei-Kette behaupten.