Bonn. (vdm) Was kommt nach dem «zahnlosen Werbe-Tiger» CMA? Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft Anfang Februar gekippt hatte, erörterten Experten dieser Tage während der 16. Mühlenfachtagung des Verbands Deutscher Mühlen (VDM) in Fulda Wege der künftigen branchenspezifischen Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem standen Perspektiven der Pflanzenzüchtung, Ausbildungsfragen und Prognosen für die Landwirtschaft 2020 auf dem Programm.
CMA für Mühlen mit «Wirkungseffizienz gleich Null»
«Wirkungseffizienz gleich Null», bilanzierte Prof. Dr. Franz Mühlbauer, Marketingexperte an der Fakultät Landwirtschaft der Fachhochschule Weihenstephan, die CMA-Werbung für landwirtschaftliche Gattungsprodukte. Der VDM hatte schon länger kritisiert, dass die mehr als drei Millionen Euro, die die Mühlen jährlich in den Absatzfonds eingezahlt haben, ihnen nur zu einem Bruchteil zugute gekommen sind. Ein Mühlenunternehmen war es auch, das neben Landwirt Georg Heitlinger und einer Geflügelschlachterei erfolgreich gegen den Absatzfonds geklagt hatte. Über das Urteil und seine Konsequenzen referierte in Fulda Fritz Albert von der klagenden Kampffmeyer Mühlen GmbH, Hamburg.
Mehr Effizienz durch eigenes Marketing
In eigener Regie präsentieren sich die Mühlen verstärkt der Öffentlichkeit als bedeutender Zweig der Agrar- und Lebensmittelbranche, der gesunde Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung liefert. Die Mühlenwirtschaft bietet perspektivenreiche Ausbildungsmöglichkeiten in einem innovativen technischen Umfeld sowie zukunftssichere Arbeitsplätze. Für das Eigenmarketing sollen Mittel eingesetzt werden, die die Mitgliedsunternehmen an ihre Branchenvertretung, den VDM, entrichten. Dort rechnet man mit weit geringeren Aufwendungen als für den abgeschafften zentralen Absatzfonds.
Die Herausforderungen der Weizenzüchtung in Zeiten globaler Ernährungssicherung und Abhängigkeit von internationalen Warenterminbörsen veranschaulichte Dr. Joachim Holz von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster. Nur den Fortschritten in der Züchtung ist es beispielsweise zu verdanken, dass der Eiweißgehalt des Getreides trotz deutlich gestiegener Ertragsmengen auf gleich hohem Niveau geblieben ist und sich die Qualität des Eiweißes sogar noch verbessert hat.
Die Mühlenbranche erwirtschaftet mit rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro und stellt jährlich 7,8 Millionen Tonnen Mahlerzeugnisse her – die Grundlage für Backwaren, Deutschlands Lebensmittel Nr. 1, und vielfältige Spezialprodukte für die Lebensmittelindustrie.
Nachtrag
Zum Tag der gesunden Ernährung am 07. März: Deutsches Mehl ist «sehr gut» – Öko-Test bewertet Mehl als beste Produktgruppe – Mühlen sorgen für Qualität und Lebensmittelsicherheit
Bonn. (05.03. / vdm) Mehl ist ein gesundes und sicheres Lebensmittel, das bedenkenlos konsumiert werden kann. Darauf weist anlässlich des Tages der gesunden Ernährung am 07. März der Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM) mit Sitz in Bonn hin. Die Zeitschrift «Öko-Test» untersuchte für die Februar-Ausgabe mehr als 100 Lebensmittel in 19 Kategorien. Mehl erhielt durchgängig die Note «sehr gut» und ist damit die am besten bewertete Produktgruppe. (Quelle: «Lebensmittel vom Discounter», Öko-Test Nr. 02/2009 vom 30. Januar).
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