Dienstag, 16. Juli 2024
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Zagler Brot: beantragt Sanierung in Eigenverwaltung

Innviertel / AT. (akv) Die Zagler Brot GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen und hat deshalb am 11. Juni 2024 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Landesgericht Ried im Innkreis eingebracht. Der AKV Europa erwartet, dass das Verfahren in Bälde eröffnet wird, berichtet die Alpenländische Kreditorenverband (AKV).

Zu den Insolvenzursachen

Die Schuldnerin betreibt in Neukirchen an der Enknach eine Bäckerei. Die wurde 2011 gegründet, nachdem das Vermögen des Einzelunternehmers und nunmehrigen Geschäftsführers Hermann Zagler übernommen wurde. Aktuell werden neben dem Sitz in Neukirchen sechs weitere Filialen in Altheim, Braunau am Inn, Bürmoos, Handenberg und Mattighofen betrieben, an einer der Filialen in Braunau ist ein Café angeschlossen. Nach den Angaben im Eröffnungsantrag liegt die Ursache der Insolvenz zum einen in der Erhöhung der Personalkosten und zum anderen in der Geschäftssegmententwicklung, welche aufgrund des veränderten Konsumverhaltens der Kunden unter den Erwartungen geblieben sei. Von der Insolvenz der Zagler Brot GmbH sind 66 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer betroffen.

Verbindlichkeiten und Ausblick

Die Verbindlichkeiten bei 178 Gläubigern, inklusive Dienstnehmer, sollen etwa 1,77 Millionen Euro. betragen. Die Schuldnerin plant die Fortführung der unternehmerischen Tätigkeit und hat zu diesem Zwecke bereits im Eröffnungsantrag einen Sanierungsplanantrag gestellt, wonach beabsichtigt wird, eine Quote von 30 Prozent an die Gläubiger auszuschütten, zahlbar in Form einer Barquote in Höhe von 10 Prozent, welche binnen 8 Wochen zu erlegen ist, sowie weitere 10 Prozent binnen 12 Monaten und weitere 10 Prozent binnen 24 Monaten, dies jeweils ab Annahme des Sanierungsplans.

Die Fortführung soll durch diverse Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen gelingen, so soll die Produktpalette überarbeitet werden, die Filialen reorganisiert werden, sodass es zu einer zentralen Produktion der Verlaufswaren am Sitz in Neukirchen an der Enknach kommt, und die Segmente „Wiederverkäufer“ und „Märkte“ forciert werden. Außerdem sollen die Verkaufsstellen Bürmoos und Handenberg geschlossen werden. Rund 60 Arbeitsplätze sollen so erhalten bleiben. Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.