Bäckerei Büsch: kommt dringender Erweiterung entscheidend näher

Bremerhaven. (eb) Die Zahlen sind zwar schon etwas älter (von 2021), doch mit «mehr als» 200 Verkaufsstätten, «gut» 2.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von «über» 130 Millionen Euro dürfte die Bäckerei Büsch GmbH mit Sitz in Kamp-Lintfort nach wie vor die führende Handwerksbäckerei in Nordrhein-Westfalen (NRW) sein. Seit 2002 ist sie eine Tochtergesellschaft der Edeka Rhein-Ruhr Stiftung + Co. KG in Moers am linken Niederrhein. Geschäftsführer sind laut Homepage Norbert Büsch, Winfried Fletschinger, Dirk Jonack, Dirk Neuhaus, Marco Schäfer und Peter Wagener.

Schon seit längerem stößt die Backwarenproduktion an ihre Grenzen. Jeder Winkel ist ausgereizt und die Effizienz am Kamp-Lintforter Krummensteg wird kaum noch zu überbieten sein. Auch die Automatisierung als Folge des Platzmangels hat ein Niveau erreicht, wie es sich mit einer Handwerksbäckerei so gerade eben noch verträgt. Noch komplizierter und vielschichtiger scheint die Suche nach einem Ort zu sein, an dem die Bäckerei wieder «mehr Luft» hat. Dazu fällt der Redaktion gleich der Beitrag «Bäckerei Büsch will zweite Backstube bauen» von 2021 ein, der auf der Versicherung der Stadtentwicklung Werne basiert, nach der das Unternehmen eine zweite Produktionsstätte im logistisch günstig gelegenen Landkreis Unna errichten will. Wie sich nach und nach herausstellte, war die Freude über die mögliche Ansiedlung zwar groß, aber noch nichts in trockenen Tüchern. Bis heute hat die Wirtschaftsförderung des Kreises Unna die Hoffnung nicht aufgegeben, erhält durch die jüngsten Entwicklungen jedoch einen weiteren Dämpfer.

(Foto: Bäckerei Büsch 2020)

Wie die Regionalpresse am linken Niederrhein berichtet, setzt die Bäckerei Büsch nunmehr auf eine neue Entwicklung am Standort Kamp-Lintfort. Südlich des jetzigen Betriebsstandorts auf einer ehemals vom Bergwerk Rossenray genutzten Fläche könnten demnach auf drei Hektar Land neue Kapazitäten geschaffen werden. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses habe die Politik die Pläne begrüßt, berichten übereinstimmend die Neue Ruhr-Zeitung (NRZ) und die Rheinische Post. Allein am Standort Kamp-Lintfort zählt die Bäckerei demnach rund 600 Mitarbeitende. Gefertigt im 24-Stunden-Betrieb, werden die Backwaren von dort aus täglich mit rund 50 Lkw in Büsch-Filialen in ganz NRW geliefert. Aktuell betreibe Büsch 220 Fachgeschäfte. Aus wirtschaftlicher Sicht bevorzuge Büsch eine Erweiterung am Standort Kamp-Lintfort, weil nach der grundsätzlichen Investition in die Gebäude die Investition in die Produktionsanlagen schrittweise mit dem angestrebten Wachstum erfolgen könne.

Um den beschriebenen Schritt zu realisieren, musste der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dem stimmten die Ausschussmitglieder in dieser Woche zu. Das in Frage kommende Teilstück des erwähnten Geländes, davon wiederum ein Teil Landschaftsschutzgebiet, sei heute überwiegend Waldgebiet. Dennoch sei das Gebiet im Regionalplan als sogenannter regionaler Kooperationsstandort für gewerbliche Entwicklungen ausgewiesen. Die Kosten für die Durchführung des Bauleitplanverfahrens, die Erstellung von Fachgutachten sowie der Umweltprüfung trage Büsch als Bauherr. Die Erarbeitung der Planunterlagen übernehme das Planungsbüro rheinruhr.stadtplaner für Büsch in enger Abstimmung mit der Verwaltung (TitelFoto: Edeka Logistikzentrum Hamm).