Zürich / CH. (mgz) Aufgrund der unzureichenden Ergebnisentwicklung hat die Genossenschaft Migros Zürich für die bundesdeutsche Tochter Tegut umfassende Sanierungsmassnahmen beschlossen. In den zentralen Diensten werden 120 Vollzeitstellen abgebaut, für rund zehn Prozent des Filialportfolios werden neue Betreiber gesucht. Thomas Gutberlet, bislang Geschäftsführer von Tegut, verlässt das Unternehmen.
Die unzureichende Ergebnisentwicklung hat die Genossenschaft Migros Zürich veranlasst, bei ihrer Tochterunternehmung Tegut ein Sanierungsprogramm einzuleiten. Ziel des Programms ist, den Negativtrend zu stoppen und die Zukunft des Unternehmens Tegut zu sichern.
Hintergründe: Tegut ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, das vorhandene Marktpotenzial abzuschöpfen. Das Unternehmen weist eine unzureichende Umsatz- und Profitabilitätsentwicklung aus. Die nachhaltige Positionierung von Tegut hat im aktuellen Marktumfeld einen schweren Stand, zudem ist die Expansion ausserhalb des Tegut-Kerngebiets anspruchsvoll. Vor diesem Hintergrund und auf Basis der Erkenntnisse aus dem Sanierungsprojekt werden folgende Massnahmen umgesetzt:
- Stellenabbau bei den zentralen Diensten
Nachdem sich die Zentralkosten in den vergangenen Jahren signifikant erhöht haben, werden in den zentralen Diensten insgesamt 120 Vollzeitstellen abgebaut. - Filialschliessungen
Standorte, die nicht die nötigen Ergebnisse erwirtschaften, werden aktiv auf den Markt gebracht. Gemäss aktuellem Planungsstand werden für rund 10 Prozent der Filialen neue Betreiber gesucht. - Neue Geschäftsführung
Thomas Gutberlet, seit 2009 Geschäftsführer von Tegut, hat sich entschieden das Unternehmen per sofort zu verlassen. Patrik Pörtig, Geschäftsleiter der GMZ zum Entscheid von Gutberlet: «Für den Entscheid von Thomas Gutberlet habe ich grossen Respekt und bedanke mich bei ihm für sein langjähriges Wirken». Mit dem Austritt von Thomas Gutberlet gehen die Verantwortlichkeiten für die Leitung des Unternehmens direkt an die neue Geschäftsführung über.
Die Geschäftsführung von Tegut setzt sich neu wie folgt zusammen:
- Sven Kispalko, Chief Restructuring Officer (CRO) und Sprecher der Geschäftsführung
- Karl-Christian Bay, Chief Financial Officer (CFO)
- Robert Schweininger, Chief Operating Officer (COO)
«Wir sind überzeugt, dass diese einschneidenden Massnahmen nötig sind, um die Zukunft von Tegut zu sichern und künftig robuste Ergebnisse zu erzielen» hält Patrik Pörtig, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Zürich, fest. «Dass Mitarbeitende das Unternehmen verlassen müssen, ist sehr bedauerlich. Es ist uns ein grosses Anliegen, den Abbau so sozialverträglich wie möglich umzusetzen» (Foto: GMZ).
Nachtrag: Für die Biobäckerei sind bislang keine Veränderungen vorgesehen
Fulda. (eb) Nach dem Übergang 2012 des Handelsgeschäfts und der Logistik von Tegut zur Genossenschaft Migros Zürich war die Herzberger Bäckerei zwar zunächst noch Teil der W-E-G Stiftung + Co. KG. Andererseits blieb der Lebensmittel-Einzelhändler und bundesdeutsche Pionier für Bio-Produkte weiterhin der Hauptabnehmer der produzierten Brot- und Backwaren. So direkt sagte das niemand, doch aufgrund der gewachsenen Strukturen fiel es der Bäckerei schwer, sich breiter aufzustellen. Die Übernahme von Herzberger durch die Tegut Gruppe im Frühjahr 2017 war naheliegend. Seither lief/läuft für die Fuldaer Biobäcker wieder alles in geordneten Bahnen. Daran scheint sich bis heute nichts geändert zu haben, denn die Herzberger Bäckerei GmbH weist aktuell noch Thomas Gutberlet als Geschäftsführer aus und in der Mitteilung zur Sanierung von Tegut findet die Herzberger Bäckerei keine Erwähnung.
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