Bonn. (vdf) Die Mostobsternte 2024 war nach Angaben des Verbands der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) für die Erzeuger preislich sehr zufriedenstellend. Aufgrund einer europaweit geringen Apfelernte wurde das heimische Streu- und Mostobst zu Höchstpreisen verarbeitet. Rund 200 Millionen Liter wurden produziert, davon 48 Millionen Liter Bio-Apfelsaft. Für 100 Kilo Mostäpfel wurden frei Silo im Schnitt 28,00 Euro bezahlt. «Die endgültigen Zahlen kommen im Januar», sagt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger.
Die europaweit niedrige Mostobsternte traf auf weitgehend geräumte Lagerbestände von Apfelsaft, die daher die gezahlten Höchstpreise entsprechend hervorriefen. Dies gilt sowohl für den Direktsaft, der in Deutschland am Markt vorherrschend ist, als auch für das Apfelsaftkonzentrat. Dieses liegt nach Angaben von Marktportalen bei rund 2,60 Euro – ein historisch hoher Wert.
(Foto: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie)
Für Bio-Äpfel wurden sogar durchschnittlich 40,00 Euro je 100 Kilogramm frei Silo bezahlt. Für spezielle Anbauverfahren wurden teils noch höhere Preise erzielt. Die hohen Apfelpreise reihen sich in die gestiegenen Rohwarenpreise der letzten Jahre ein. So befindet sich Orangensaftkonzentrat ebenfalls auf einem historischen Höchststand. Auch schwarze Johannisbeeren und Kirschen als rote Früchte bewegen sich in hohen Preisregionen. Der Apfel rundet nun mit Höchstwerten die Preissteigerungen bei Früchten ab.
Die Gründe für diese Preissteigerungen liegen in den verstärkten Wetterunsicherheiten, die entweder durch zu viel oder zu wenig Regen, Spätfröste oder die Schwächung der Plantagenfrüchte infolge des Klimawandels verursacht werden. So führten zum Beispiel außergewöhnlich starke Wirbelstürme in Florida zur Vernichtung der dortigen Orangenplantagen, sagt Heitlinger. Eine Herausforderung für die Industrie sei es nun, Verbrauchern und dem Handel die notwendigen Preiserhöhungen zu vermitteln.
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