Berlin. (vht) Der Verband der Teigwarenhersteller und Hartweizenmühlen Deutschlands (VTH) teilt mit, dass sich die Marktsituation bei Hartweizen kaum entspannt. Das hätten Recherchen in den Hauptanbaugebieten ergeben. Demnach deuten erste Informationen über die Ernte 2007 nach VTH-Angaben darauf hin, dass mit weiter steigenden Hartweizenpreisen zu rechnen ist. Die deutschen Nudelproduzenten stellen mehr als 90 Prozent ihrer Teigwaren aus Hartweizen her. Der VTH führt den Preisanstieg auf zwei Ursachen zurück. Zum einen reduziert die Europäische Union ihre Subventionen für den Anbau von Hartweizen, was zur Folge hat, dass etwa die Bauern im wichtigen Hartweizen-Anbauland Italien die Produktion drosseln. Die Nachfrage nach Hartweizen aus den USA und Kanada steigt deshalb. Zum anderen ist in den USA die Produktion ebenfalls rückläufig, da die Farmer dort zum lukrativeren Anbau von Getreide für die Bioethanolherstellung wechseln. Aus diesem Grund ist die Hartweizenfläche in US-Anbaugebieten teilweise um 50 Prozent rückläufig. Insgesamt hat sich die Hartweizenernte in den wichtigsten Anbauregionen Europas und Nordamerikas in 2006 gegenüber 2005 um rund 20 Prozent verringert. Eine Verbesserung der Situation zeichne sich derzeit nicht ab. In 2006 sind die Hartweizenpreise nach VTH-Angaben um 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig nahm der Pro-Kopf-Teigwarenverbrauch der Bundesbürger im Mittel auf mehr als sieben Kilo zu, womit dieser seit Beginn der neunziger Jahre um mehr als 50 Prozent zulegte. Der Teigwarenabsatz insgesamt stieg 2006 in Deutschland um rund vier Prozent. Der Umsatzanteil der heimischen Hersteller im deutschen LEH belief sich laut VTH zuletzt auf rund 50 Prozent.
Info: https://www.nudelnmachengluecklich.de
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