Berlin. (bfr) Künstliche Farbstoffe in Lebensmitteln beeinflussen eventuell das Verhalten von Kindern. Ergebnisse einer Studie der Universität Southampton, durchgeführt im Auftrag der britischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Food Standards Agency – FSA), deuten darauf hin, dass sich bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe (die Farbstoffe E102, E104, E110, E122, E124, E129 und der Konservierungsstoff Natriumbenzoat E211) auf das Verhalten hyperaktiver Kinder möglicherweise nachteilig auswirken. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nimmt die Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang ernst und bezieht die Studienergebnisse in ihre derzeit laufende Neubewertung aller in der EU zugelassenen Lebensmittelfarbstoffe ein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gleich nach Veröffentlichung der Befunde mit der Bewertung der Ergebnisse begonnen, wobei auch die Relevanz für die Bewertung des gesundheitlichen Risikos der untersuchten Zusatzstoffe für hyperaktive Kinder geprüft wird. In einem ersten Fazit gehen die BfR-Wissenschaftler davon aus, dass sich aus der Studie zwar Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme der untersuchten Zusatzstoffe und einer negativen Beeinflussung des Verhaltens von Kindern ergeben. Allerdings sind die beobachteten Effekte gering. Einen eindeutigen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Zusatzstoffaufnahme und den beobachteten Effekten liefert die Studie nach BfR-Angaben nicht. Aus den Ergebnissen könne für einen solchen kausalen Zusammenhang auch kein biologischer Mechanismus abgeleitet werden. Da Lebensmittelzusatzstoffe in der Zutatenliste aufgeführt werden müssen, können Verbraucher, wollen sie Stoffe vorsorglich ausschließen, auf den Verzehr entsprechender Lebensmittel verzichten. Weitere Details siehe
- Agency revises advice on certain artificial colours – https://www.backnetz.eu
- EFSA to consider new UK study on behavioural changes associated with certain food colours – https://www.backnetz.eu
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