Bonn. (aid) Der EU-Agrarministerrat hat sich kurz vor Jahresende auf einen Entwurf zur Revision der EG-Öko-Verordnung verständigt, der bei den Verbänden des Bio-Landbaus, der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und beim Deutschen Bauernverband (DBV) auf massive Kritik stößt. Zwar sei es gelungen, erhebliche Verbesserungen im Vergleich zum ersten Revisionsentwurf der EU-Kommission von Ende 2005 zu erreichen, sagt BÖLW-Vorsitzender Felix Prinz zu Löwenstein. Die Beschlüsse des Agrarrats bedeuteten gegenüber der aktuell geltenden EG-Öko-Verordnung jedoch Verschlechterungen in wesentlichen Punkten. Bisher sei jede Form von missbräuchlicher und irreführender Produktkennzeichnung mit dem Begriff «Bio» verboten gewesen. Damit sei es nun vorbei. Die Regelungen zum Import von Bio-Produkten seien nicht präzise genug, um eine Gleichwertigkeit von europäischer und Ware aus Drittländern sicherzustellen. Außerdem werde die Verwendung des EU-Bio-Siegels verpflichtend für alle Bio-Produkte vorgeschrieben. Damit verliere das beim Verbraucher bestens bekannte deutsche Bio-Siegel seine Bedeutung. Als Erfolg werteten die Verbände, dass sie ihre Qualitätszeichen weiterhin nutzen dürfen, um eine Differenzierung im Biomarkt zu sichern. Ab 2009 ist aber – vorausgesetzt, der Entwurf nach Stellungnahme des EU-Parlaments wird so umgesetzt – zusätzlich der Abdruck des EU-Bio-Siegels verbindlich.
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