Bonn. (aid) Die Printe ist eine traditionsreiche Leckerei, die auf keinem Adventsteller fehlen darf. Das würzige Gebäck verströmt dank Zimt-, Nelken- und Anis-Noten ein herrlich intensives Weihnachtsaroma, ist sich der aid Infodienst aus Bonn sicher. Aus der belgischen Stadt Dinant sollen die Vorläufer der Printe stammen. Dort wurden bereits vor 1.000 Jahren Gebildebrote hergestellt. Im Jahr 1620 haben Eisengießer die Spezialität angeblich mit nach Aachen gebracht. Die Stadt ist heute weltweit für seine «Aachener Printen» bekannt.
Ursprünglich waren Printen – ähnlich Spekulatius und Springerle – nur Gebildegebäcke, die mithilfe so genannter Modeln, speziellen Backformen, hergestellt wurden. Der zähflüssige Teig wurde nach einer Ruhezeit in die Hohlformen aus Holz gegossen. In diese waren meist religiöse und figürliche Motive eingearbeitet. Nicht nur in Belgien, auch in den Niederlanden, wo das Wort «Prent» soviel wie «Abdruck» bedeutet, hat das Gewürzbrot eine lange Tradition.
Rezeptur und Aussehen der Printe änderte sich jedoch im Laufe der Zeit. Als Napoleon 1806 mit der Kontinentalsperre gegen England die Einfuhr von Rohrzucker und Wildblütenhonig verbot, ersetzten die Aachener Printenbäcker diese durch heimischen Rübenzucker und -sirup. Der Teig bekam dadurch eine zähere Struktur und konnte nicht mehr in Modeln gegossen werden. Stattdessen schnitten die Bäcker die Teigplatte in Rechtecke, welche sie auf dem Blech buken.
Die heutige Schnittprinte gibt es in vielen Varianten – traditionell als Kräuterprinte mit Kandis-Stücken, Nüssen oder Mandeln, mit Schokoladen- oder Zuckerüberzug und als Saft- oder Weichprinte. Das würzige Gebäck mit hohem Honig- oder Zuckeranteil ist eine enge Verwandte des nicht ganz so harten Lebkuchens. Da der Teig ohne Eier und Fett auskommt, haben Printen einen charakteristischen Biss. Dass die Lebkuchen etwas Besonderes sind, hat auch Brüssel erkannt und «Aachener Printen» als Herkunftsbezeichnung EU-weit geschützt. Nur «Aachener Printen» dürfen das EU-Label «geschützte geografische Angabe (g.g.A.)» tragen.
Info: Mehr zu den Schutz-Labels der europäischen Union – «geschützte geografische Angabe», «geschützte Ursprungsbezeichnung» und «garantiert traditionelle Spezialität» – gibt es unter https://www.geo-schutz.de
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