Mittwoch, 17. Juli 2024
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ADS und Zusatzstoffe: EFSA sieht keinen Zusammenhang

Bonn. (aid) Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, kurz ADS, ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindesalter. Als mögliche Auslöser stehen unter anderem Lebensmittelzusatzstoffe in Verdacht. Es gebe jedoch nach wie vor keinen eindeutigen Beleg, stellten die Wissenschaftler der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) fest. Sie untersuchten eine Studie von 2007 der Universität Southampton. Die britischen Forscher hatten einen möglichen Zusammenhang zwischen sieben Lebensmittelzusatzstoffen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern entdeckt. Die Wissenschaftler der EFSA hingegen sehen zwar Hinweise, den Zusammenhang aber nicht bestätigt – das Bild sei uneinheitlich. Die Studie rechtfertige nicht, die akzeptablen täglichen Aufnahmemengen (ADI-Werte) für die sieben Zusatzstoffe zu ändern. Untersucht wurden die künstlichen Farbstoffe E102, E104, E110, E122, E124 und E129 sowie der Konservierungsstoff Natriumbenzoat E211. Ob als mögliche Ursache für ADS überhaupt die Ernährung verantwortlich ist, sehen die Wissenschaftler skeptisch. Vor allem erbliche, soziale und seelisch bedingte Ursachen scheinen nach aktuellen Erkenntnissen eine große Rolle zu spielen. Und das Fazit für Eltern und Verbraucher aus der jüngsten EFSA-Bewertung? Nach wie vor gilt: Im Rahmen einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung sind Lebensmittelzusatzstoffe unbedenklich. Doch bei einseitiger Ernährung könnten vor allem Kleinkinder und jüngere Schüler die akzeptable tägliche Verzehrsmenge bei bestimmten Lebensmittelzusatzstoffen überschreiten.