Dienstag, 16. Juli 2024
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Agrarprodukte: Tafeläpfel plus 36 Prozent gegenüber Mai 2023

Wiesbaden. (destatis) Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Mai 2024 um 3,5% höher als im Mai 2023. Im April 2024 hatte die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat bei +0,1% gelegen, im März 2024 bei -2,5%. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Mai 2024 gegenüber dem Vormonat April 2024 um 1,3%.

Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Preise für Produkte aus pflanzlicher und tierischer Erzeugung erneut gegenläufig. So stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im Mai 2024 um 9,6% gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse um 0,4% sanken. Im April 2024 hatten die Veränderungsraten zum Vorjahresmonat +4,0% für pflanzliche Erzeugnisse sowie -2,4% für Tiere und tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren Produkte aus pflanzlicher Erzeugung im Mai 2024 um 2,5% und Produkte aus tierischer Erzeugung um 0,6% teurer.

20240711-DESTATIS(Grafik: Statistisches Bundesamt – Destatis 2024)

Preisanstieg bei Speisekartoffeln gegenüber Vorjahr und Vormonat

Der deutliche Preisanstieg bei Produkten aus pflanzlicher Erzeugung im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gestiegenen Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im Mai 2024 um 52,9% höher als im Mai 2023. Die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat hatte im April 2024 +53,9% betragen. Gegenüber dem Vormonat April 2024 stiegen die Kartoffelpreise um 0,2%.

Preisrückgang bei Futterpflanzen und Preisanstieg bei Wein

Futterpflanzen waren im Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3% günstiger (April 2024: -6,0%). Wein verteuerte sich binnen Jahresfrist um 0,9% (April 2024: +0,7%).

Preise für Obst, Gemüse und Raps gestiegen, für Getreide gesunken

Die Erzeugerpreise für Obst waren im Mai 2024 um 21,1% höher als ein Jahr zuvor. Preisanstiege gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit +36,8% und bei Erdbeeren mit +5,6%. Beim Gemüse (+5,2%) stiegen insbesondere die Preise für Blumenkohl (+57,1%), Kohlgemüse (+39,9%) und Gurken (+33,7%).

Getreide war im Mai 2024 im Vergleich zum Mai 2023 um 7,2% günstiger. Im April 2024 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat -19,8% betragen.

Das Handelsgewächs Raps war im Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,4% teurer. Das war der erste Preisanstieg im Vorjahresvergleich seit Oktober 2022 (+2,3% gegenüber Oktober 2021). Im April 2024 hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat noch -3,6% betragen.

Tierische Erzeugung: Rückgang bei Tieren, Anstieg bei Milch und Eiern

Der Preisrückgang bei Produkten aus tierischer Erzeugung um 0,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gesunkenen Preise für Tiere zurückzuführen. Die Preise für Tiere lagen im Mai 2024 um 3,5% niedriger als im Mai 2023 (April 2024: -4,1% gegenüber April 2023). Dabei sanken die Preise für Schlachtschweine um 5,2%, während die Preise für Rinder um 0,6% stiegen. Die Preise für Geflügel waren im Mai 2024 um 4,8% niedriger als im Mai 2023. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere der Preisrückgang bei Sonstigem Geflügel (Enten und Puten) um 13,4%. Die Preise für Hähnchen stiegen binnen Jahresfrist um 1,2%.

Der Milchpreis lag im Mai 2024 um 3,7% höher als im Vorjahresmonat. Das war der erste Preisanstieg im Vorjahresvergleich seit März 2023 (+7,5% gegenüber März 2022). Im April 2024 hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat noch -1,0% betragen. Gegenüber dem Vormonat April 2024 stieg der Preis für Milch um 0,7%. Der Preisanstieg bei Eiern schwächte sich im Mai 2024 mit +3,8% gegenüber dem Vorjahresmonat weiter ab (April 2024: +5,3%, März 2024: +9,3%).

Methodische Hinweise: Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer) in Deutschland und zeigt damit die Preisentwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats. Der Jahresdurchschnitt wird saisongewichtet ermittelt und weicht dadurch oftmals vom arithmetischen Mittel der Monatsindizes Januar bis Dezember ab (Foto: pixabay.com).