Ladenburg. (bae) Die Strukturveränderungen im Bäcker- und Konditorenhandwerk sind nach wie vor in vollem Gang. Lebensmittel- Einzelhandel und Discount feuern mit Backwaren- Offensiven und Deutschlands Bäcker und Konditoren bauen ihre Position als Marktführer im Snackmarkt weiter aus. Der Bio-Umsatz wächst um 4,8 Prozent und die Beschaffungsmärkte für Rohstoffe sind schwierig auch deshalb, weil der Euro aus den hinlänglich bekannten Gründen abwertet. Handwerk im Aufwind einerseits und Fachkräftemangel andererseits. Die Zahl der handwerklichen Bäckereien sank 2014 um 4,3 Prozent (560) auf 12.611 Betriebe. Gleichzeitig weist das Statistische Bundesamt eine Umsatzsteigerung von 2,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro aus.
Keine Frage: Im Geschäftsjahr 2014 herrschte ordentlich Bewegung und es wird wohl weiter spannend bleiben – davon zeigte sich Holger Knieling, geschäftsführender Vorstand der Bäko Zentrale Süddeutschland, während der Generalversammlung 2015 in Wien überzeugt. Bei allen vermeintlichen Widersprüchen müsse man aber auch erkennen, dass die Marktdaten 2014 die Orientierung der Qualitätskäufer hin zum klassischen Bäcker verdeutlichen. Kurzum: Auch wenn die Verschiebung von Marktanteilen zunehmend messbar ist, haben große und kleine Bäckereien zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. Der Relaunch vom «Snackexpress» sei 2014 zur rechten Zeit gekommen – inklusive Seminaren zum Thema vegetarische und vegane Snacks. Auch wenn es manchmal schwer ist, hat das backende Handwerk, unter anderem viele kleine, flexible Betriebe, doch einen großen Vorteil gegenüber Handel, Industrie und der klassischen Systemgastronomie: Geschwindigkeit und Individualität, mit der Ideen umgesetzt werden können. Diesen Vorteil müsse man radikal nutzen.
Ein Wort zu den Regularien: Den Vorschlag zur Gewinnverwendung des Vorstands der Bäko Zentrale Süd genehmigten die Delegierten einstimmig. Von den 631.741,20 Euro werden demnach acht Prozent auf die Geschäftsguthaben ausgeschüttet (304.760,00 Euro); in die gesetzliche Rücklage kommen 114.000,00 Euro; in andere Ergebnisrücklagen 212.000,00 Euro. Der Rechnungsvortrag beläuft sich demnach auf 981,20 Euro.
Kennzahlen der Bäko Zentrale Süddeutschland zum Geschäftsjahr 2014:
2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|
Tausend EUR | Tausend EUR | Tausend EUR | |
Anlagevermögen | 14.303 | 13.674 | 12.710 |
Umlaufvermögen | |||
Vorräte | 13.797 | 13.314 | 13.826 |
Forderungen aus L. und L. | 23.144 | 20.597 | 20.955 |
Eigenkapital | |||
Geschäftsguthaben | 3.800 | 3.810 | 3.696 |
Rücklagen | 14.256 | 14.511 | 14.720 |
Eigenkapital ohne Jahresüberschuss gesamt | 18.056 | 18.321 | 18.416 |
Fremdkapital | |||
Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten | 970 | 438 | 0 |
Verbindlichkeiten aus L. und L. | 32.689 | 28.352 | 26.748 |
Bilanzgewinn | 556 | 476 | 632 |
Vermögens- und Finanzanlagen | |||
Eigenkapitalquote | 32,2% | 35,4% | 37,6% |
Cashflow vor Warenrückvergütung | 2.927 | 2.510 | 2.679 |
Ergebnis vor Ertragssteuern | 666 | 686 | 846 |
Ausschüttungen | |||
Lagerbonus | 2.988 | 2.862 | 2.933 |
Warenrückvergütung | 1.141 | 1.025 | 1.008 |
Anreizprämie und ähnlich | 4.913 | 4.837 | 4.753 |
Dividende | 301 | 266 | 305 |
Summe Ausschüttungen | 9.343 | 8.990 | 8.999 |
Gesamtumsatz in Millionen EUR | 656,5 | 647,2 | 634,2 |
Mitglieder | 19 | 18 | 18 |
Mitarbeitende | 142,0 | 140,5 | 135,5 |
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