Dienstag, 16. Juli 2024
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Bahlsen: will in die Offensive gehen

Hannover. (haz / wib) Acht Jahre nach der Realteilung des Konzerns in «süß» (Werner Michael Bahlsen, Hannover) und «salzig» (Lorenz Snack-World, Neu-Isenburg) schickt sich der «süße» der beiden Bahlsen-Brüder an, im Revier des «salzigen» zu wildern. «Wir haben aus unseren Fehlern gelernt», sagt Werner M. Bahlsen und meint damit zunächst einmal nicht, dass er viel eher einen Blick aufs salzige Snackgeschäft hätte werfen müssen. Nach ausführlicher Bereinigung des Sortiments und der Feststellung, dass das Traditionshaus dringend Kunden jenseits der Kaffeekränzchen gewinnen muss, geht der hannoversche Konzern 2007 in die Offensive. Zwei Innovationen sollen den Snackmarkt aufrollen und unter die 15 umsatzstärksten Produkte im Süßgebäckbereich vorstoßen: Einerseits «Crispini» – eine Kombination aus Keks, Crispies und Schokolade für das Naschen vor dem Fernseher. Andererseits der Leibniz «Erdnuss Spaß». Ein Butterkeks mit ganzen, karamellisierten Erdnüssen obenauf, der ab Sommer zu Bier oder Wein passen soll. Dass sich der Konzern auf dem rückläufigen Heimatmarkt überhaupt als Spitzenreiter behaupten konnte, verdankt er vor allem den Produkten der Marke Bahlsen und dem Schokoriegel «Pickup». Sie wurden in 2006 mit einem Rekordbudget von 25 Millionen Euro beworben. In diesem Jahr will Bahlsen den Betrag zugunsten der Neueinführungen um weitere drei Millionen Euro aufstocken. Unterm Strich stagnierte der Umsatz der Bahlsen GmbH + Co. KG in 2006. Insgesamt lag der Gruppenumsatz mit 525 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Sinnlose Bonus-Aktionen sollen der Vergangenheit angehören.