Mittwoch, 17. Juli 2024
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BVE: Kostensteigerungen belasten Investitionsspielräume

Berlin. (bve) Nach den Ergebnissen der aktuellen Investitionserhebung des ifo-Instituts planen die Unternehmen der westdeutschen Ernährungsindustrie ihre Investitionen in diesem Jahr lediglich um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zu erhöhen. Das verarbeitende Gewerbe insgesamt plant, seine Investitionen um neun Prozent auszuweiten.

Bereits im vergangenen Jahr wuchsen die Investitionen der Ernährungsindustrie um lediglich vier Prozent. Damit zeigte sich die Branche wesentlich zurückhaltender als der Durchschnitt der Industrie. Hier lag der Zuwachs bei sieben Prozent, berichtet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

48 Prozent der Unternehmen aus der Ernährungsindustrie beabsichtigen 2007 ihre Investitionen zu erhöhen, während 51 Prozent weniger als im letzten Jahr investieren wollen. Ein Prozent der Befragten gab an, ihr Investitionsniveau stabil zu halten. Der aus dem «Mehr»- und «Weniger»-Meldungen resultierende Saldo beträgt minus drei Prozent. Im Vergleich zum gesamten verarbeitenden Gewerbe – hier gaben rund 69 Prozent der befragten Unternehmen an, mehr Investitionen zu planen, rund 29 Prozent wollen weniger – zeigt sich die Ernährungsindustrie deutlich weniger investitionsfreudig.

Die Gründe für die zurückhaltende Investitionstätigkeit der Ernährungsindustrie sind in den Kosten- und den Marktstrukturen der Branche zu finden. Die Produktionskosten für die Herstellung von Lebensmitteln steigen deutlich und belasten die Gewinnsituation der Unternehmen. Seit Jahren sehen sich die Hersteller von Lebensmitteln mit steigenden Kosten für Energie, Verpackungen und landwirtschaftliche Rohwaren konfrontiert. Diese Preissteigerungen auf Herstellerseite konnten aufgrund der starken Marktmacht des Handels nicht in dem notwendigen Umfang an die Verbraucher weitergegeben werden.

Wichtigstes Investitionsmotiv der Ernährungsindustrie sind Kapazitätserweiterungen (56 Prozent), an zweiter Stelle stehen Ersatzbeschaffungen (34 Prozent). Rationalisierungen stehen mit einem Anteil von 10 Prozent an letzter Stelle. Im Vergleich zu 2006 hat das Motiv Rationalisierung jedoch stark an Bedeutung gewonnen (Datenblatt)