Donnerstag, 18. Juli 2024
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CMA-Marketingtage: über Herausforderungen und Chancen

Bonn. (cma) Die Zukunft der deutschen Ernährungswirtschaft liegt im Export und in der regionalen Vermarktung. Man dürfe sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und «Made in Germany» müsse ein Wettbewerbsvorteil für deutsche Lebensmittel werden. Gemeinsam mit rund 300 Teilnehmern diskutierten Spitzenvertreter der Branchen während der CMA-Marketingtage 2008 in Berlin die anstehenden Herausforderungen und sich daraus ergebende Chancen. «Deutsche Lebensmittel gelten als sicher, qualitativ hochwertig und unsere Liefertreue ist ebenfalls ein Wettbewerbsvorteil. Deshalb ist es wichtig, die Aktivitäten im Export weiter zu intensivieren und schneller und besser zu sein als andere», sagte Jürgen Abraham (BVE). Dr. Helfried Giesen (Westfleisch) unterstützte diese Forderung, denn «die Enge des Markts kann nur mit Exporten und neuen Sortimentsideen überwunden werden». Eine Erkenntnis, die Prof. Dr. Michael Schmitz von der Justus-Liebig-Universität Gießen gerne aufgriff: «Mir scheint es, dass der eine oder andere verlernt hat, was freie Marktwirtschaft bedeutet und wie sie funktioniert. Der Preis wird von Angebot und Nachfrage bestimmt und diesem Mechanismus muss man sich stellen». Gerd Sonnleitner vom Deutschen Bauernverband wies ebenfalls auf die Bedeutung des Exports hin. Allerdings liege eine Chance auch in der regionalen Vermarktung: «Deutsche Produkte haben ein positives Image, regionale Identität und Lebensmittel aus der Region stehen für besondere Frische, Nähe zum Erzeuger und Transparenz im Produktionsprozess. Es gilt also, die Möglichkeiten der geschützten geografischen Angabe zu nutzen». Noch würden allerdings diese Möglichkeiten von der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft zu wenig in Anspruch genommen, mahnte Sonnleitner. Österreich oder Italien seien in diesem Bereich viel weiter und es gelte schnell aufzuholen.