Mittwoch, 17. Juli 2024
Deutsch Englisch

Energie- und Rohstoffpreise: 51.000 Unternehmen sind gefährdet

Neuss. (cr) Rasant steigende Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte führen zu einer starken Kostenbelastung bei deutschen Unternehmen. Im Rahmen einer von Creditreform durchgeführten Befragung, an der sich rund 4.000 mittelständische Betriebe beteiligten, zeigt sich ein deutliches Bild: Für neun von zehn Unternehmen (91,1 Prozent) haben die aktuellen Preissteigerungen bereits ernsthafte Auswirkungen. 55,9 Prozent der Betriebe berichten von sinkenden Gewinnmargen, 47,8 Prozent müssen die gestiegene Kostenbelastung über höhere Preise an ihre Kunden weitergeben. Doch die Mittelständler reagieren: So suchen 48,2 Prozent der KMU nach günstigeren Lieferanten, um die Kostenbelastung abzumildern. Zudem erzwingen explodierte Kosten Rationalisierungen und Anpassungen bei Produktion und Organisation in den Unternehmen (37,2 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich. Die Umfrage zeigt auch, dass nicht alle Wirtschaftsbereiche gleichermaßen von den hohen Energie- und Rohstoffpreisen betroffen sind. Weniger belastend sind die jüngsten Preissteigerungen bislang (noch) für unternehmensnahe Dienstleister, EDV/Software, F+E sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Als dramatischste Auswirkung der aktuellen Rekordpreise an den Rohstoff- und Energiemärkten droht die Schließung von Unternehmen. Nach Aussagen der betroffenen Unternehmen stehen bereits jetzt 1,5 Prozent aller KMU vor der Schließung. Das entspricht einer Zahl von 51.000 Betrieben in ganz Deutschland (Quelle).