Brüssel / BE. (beu) Fleisch gehört zwar nicht zu den klassischen Bäckerthemen, doch ist die Produktion von Fleisch und Geflügel getreideintensiv. Sollten die Getreidepreise auf dem derzeitigen Niveau verharren, drohe eine Preissteigerung bei Fleisch und Geflügel – je nach Art – von sieben bis 30 Prozent, lässt die EU-Kommission verlauten. Viele Produzenten arbeiteten mit Langfristverträgen, weshalb die Folgen der Getreideverteuerung noch nicht zutage getreten seien, sagt Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel der «Financial Times Deutschland». Demnach will sie in den kommenden Wochen eine Diskussion darüber führen, ob Europa Notlager für einige Getreidesorten braucht. Ähnlich der Ölreserven, die jeder EU-Mitgliedsstaat vorhalten muss, könne so etwas für Getreide nötig sein. «Ich glaube, wir alle müssen uns auf Situationen vorbereiten, in denen wir wissen, welche Werkzeuge zur Verfügung stehen», sagt Fischer Boel. Damit folgt sie in Teilen der Argumentation des russischen Agrarministers Alexej Gordejew, der im Juni die Bildung einer «Getreide-OPEC» vorgeschlagen und Getreide – neu – als «strategisches Produkt» definiert hatte. Während international immer mehr Länder dieser Definition folgen wollen, widerspricht (einzig und allein …) der deutsche Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und warnt vor «Panikmache».
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