Brüssel / BE. (eu / eb) Der Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments befragte den Politiker Christophe Hansen. Der Luxemburger ist Kandidat für das Ressort Landwirtschaft und Ernährung. Der beigefügte Lebenslauf (PDF) zeigt, dass von Hansen keine Überraschungen zu erwarten sind und in seinem Ressort alles den gewohnten Gang gehen dürfte.
Vorschläge zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Landwirte
Hansen wies darauf hin, dass neun Millionen Bauernhöfe die Europäer mit sicheren und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgen und zugleich Europas erste Verteidigungslinie gegen den Verlust der Artenvielfalt und den Klimawandel seien. Die Landwirte erführen aber auch einen zunehmenden Druck durch den globalen Wettbewerb und seien die ersten, die unter extremen Wetterereignissen leiden.
(Foto: Europäische Union 2024)
Hansen verpflichtete sich, den von der Kommissionspräsidentin initiierten «Strategischen Dialog» weiter zu führen, Landwirte in ganz Europa zu besuchen und – in enger Zusammenarbeit mit dem Parlament – während seiner ersten 100 Tage im Amt eine «Vision für die künftige Agrar- und Lebensmittelpolitik» auszuarbeiten, als Grundlage der künftigen GAP-Reform.
Aufgewachsen auf einem Bauernhof, sagte Hansen, er werde besonderes Augenmerk auf erschwingliche Preise von Agrarland und faire Einkommen für junge Landwirte legen, um es ihnen zu ermöglichen, den Wandel in einem ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Agrarsektor voranzutreiben.
Nächste Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) schon im Blick
Die Abgeordneten befragten den designierten Kommissar zu Umfang und Struktur des künftigen Haushalts für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und wie er sicherstellen will, dass Landwirte einen fairen Preis für ihre Produktion erhalten. Hansen versprach, alternative Einkommensquellen zu erschließen und Kapitalinvestitionen voranzutreiben, während er zugleich die Position der Landwirte weiter stärken will.
Auf Fragen zur Reduzierung des bürokratischen Aufwands für Landwirte und zur Umsetzung der Ziele des «Green Deals» in der neuen GAP betonte Christophe Hansen die Notwendigkeit, die derzeitigen Vorschriften zu vereinfachen und gleichzeitig zu den Umweltzielen der EU beizutragen.
Weitere von den Abgeordneten angesprochene Themen waren die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen für EU-Landwirte gegenüber Produzenten aus Drittländern, der Zugang zu Kapital und Innovationen sowie faire Löhne für Menschen, die im Agrarsektor arbeiten.
Nächste Schritte: Auf Basis der Empfehlungen des Ausschusses wird die Konferenz der Präsidenten — EP-Präsidentin Metsola und Fraktionsvorsitzende — die endgültige Bewertung vornehmen und die Anhörungen am 21. November für beendet erklären. Dann werden die Bewertungsschreiben veröffentlicht. Die Wahl des gesamten Kollegiums der Kommissare durch die Abgeordneten des Europäischen Parlaments — mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in namentlicher Abstimmung — ist während der Plenarsitzung vom 25. bis 28. November in Straßburg geplant.
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