Mittwoch, 17. Juli 2024
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Griechenland: Markt für Brot- und Backwaren wächst stabil

Athen / GR. (bfai) Der griechische Markt für Brot- und Backwaren zeichnet sich seit Jahren durch ein stabiles Wachstum von rund sechs Prozent pro Jahr aus. Dieser Trend dürfte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die Branche weist eine hohe Konzentration und infolgedessen einen intensiven Wettbewerb auf, was sich vor allem auf die Preispolitik der Anbieter auswirkt. Eine Verschärfung der Konsolidierung wird von einem neuen Gesetz erwartet, das den Vertrieb von Waren aus Bake-Off-Stationen ermöglicht – berichtet die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) in Köln.

Marktforschung geht von 5% Wachstum per Anno aus

Der griechische Markt für handelsübliche Brot- und Backwaren verzeichnete im Zeitraum 1995 bis 2006 ein jährliches Wachstum von 5,5 Prozent. Die wichtigste Produktkategorie war Toastbrot mit einem Marktanteil von rund 59 Prozent. Es folgten Brotlaibe mit 29 Prozent sowie Sandwichbrote und Brot deutschen Typs mit jeweils rund sechs Prozent. Das Absatzvolumen von Zwieback blieb im vorgenannten Zeitraum relativ unverändert, während Crisp-Artikel schwedischen Typs einen Absatzrückgang von rund fünf Prozent pro Jahr verzeichneten. Dagegen erhöhte sich die Nachfrage nach Zwieback-Artikeln traditionellen griechischen Typs sowie nach italienischen Grissini deutlich. Schätzungen beziehungsweise Prognosen der Marktforscher von Icap S.A. zufolge dürfte der Markt für Brot- und Backwaren im Zeitraum 2007 bis 2009 mit jährlichen Wachstumsraten um fünf Prozent weiter zulegen.

Importe von Lebensmittelverarbeitungsmaschinen steigen

Gleichzeitig dürften auch die Importe von Lebensmittelverarbeitungsmaschinen steigen, da im Inland kaum entsprechende Maschinen produziert werden. Wachstumsimpulse werden auch für die Verpackungsindustrie erwartet. Seit 1996 und besonders seit 2000 investiert die Lebensmittelbranche kräftig in neue Technologien, um ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen. Anreize lieferten das Entwicklungsgesetz und europäische Förderprogramme. Ein wichtiger Teil der Investitionen ging zudem in die Entwicklung von neuen Produkten und die Anschaffung von Qualitätssicherungssystemen für alle Produktionsphasen. Auch der Nachfrageanstieg, den die Supermärkte verzeichneten, belegt das Wachstumspotenzial der Branche: Der Umsatz der 65 existierenden Supermarktketten erhöhte sich 2006 um 6,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro, berichtet die Marktforschungsgesellschaft Hellastat S.A.

Bake-Off-Markt wird Wettbewerb verschärfen

Griechenlands Markt für Brot- und Backwaren ist durch intensiven Wettbewerb zwischen den größten Industrieanbietern gekennzeichnet, die den Markt im Wesentlichen kontrollieren. Beim Kampf um Marktanteile variieren die Anbieter ihre Produkte oder entwickeln neue. Impulse werden von einem im Januar 2007 verabschiedeten Gesetz erwartet, das dem Lebensmitteleinzelhandel die Produktion und den Verkauf von Produkten nach der so genannten Bake-off-Methode gestattet, das heißt das Ausbacken vorgebackener, tiefgekühlter Brote und Backwaren direkt an der Verkaufsstelle. Diese Entwicklung schafft einen neuen Markt, der nach Ansicht von Branchenvertretern den Wettbewerb in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach entsprechenden Öfen, mit denen die Brotabteilungen der Supermärkte ausgerüstet werden können.

Konzentration schreitet voran

Mit einer geringen Anzahl großer Industrieunternehmen und nur wenigen KMU weist der Markt eine hohe Konzentration auf. Folglich verfügen die meisten Akteure über ein gut ausgebautes, landesweites Vertriebsnetz und moderne Produktionsmethoden, die ihnen ein wettbewerbsfähiges Preisangebot ermöglichen. Angesichts der Wachstumsperspektiven der Supermärkte ist davon auszugehen, dass die Konzentration weiter voranschreiten wird. Zudem kommen die Eigenmarkenprodukte der großen Lebensmittelhandelsketten zum Angebot hinzu.

Während die neun größten Brot- und Backwaren-Produzenten 2006 ihren Umsatz um 4,5 Prozent erhöhen konnten, ging ihre Nettogewinnspanne um 27 Prozent zurück, zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung der Marktforscher von Icap. Backöfen für Brot und Backwaren aus Inlandsproduktion wurden 2005 laut dem Statistischen Amt ESYE im Wert von drei Millionen Euro abgesetzt, während andere Maschinen und Anlagen für die backende Branche ein Absatzvolumen von 2,2 Millionen Euro erreichten.

Bei den Importen von entsprechenden Maschinen konnte 2006 nur bei Apparaten der Zolltarifposition 8438.10.10 (Maschinen und Apparate zum Herstellen von Backwaren) ein Anstieg um 24,2 Prozent auf 26,9 Millionen Euro verzeichnet werden. Von dieser Entwicklung konnten die deutschen Anbieter mit plus 61,4 Prozent auf 4,6 Millionen Euro überproportional profitieren.

Griechenlands Importe von Brot- und Backmaschinen
(Volumen in 1.000 Euro, Veränderungen in Prozent)

Zolltarif- Position Warenbezeichnung Hauptlieferländer 2005 2006 Differenz 2006/2005 1. HJ 2007
8417.20 Backöfen
Gesamt 3.929,2 3.514,2 -10,6 1.983,2
Deutschland 1.926,5 841,6 -56,3 662,8
8438.10.10 Maschinen und Apparate zum Herstellen von Backwaren
Gesamt 21.640,1 26.884,6 +24,2 11.932,8
Deutschland 2.864,2 4.623,7 +61,4 2.146,6
8438.10.90 Maschinen und Apparate zum Herstellen von Teigwaren
Gesamt 13.613,4 11.901,4 -12,6 611,4
Deutschland 0,4 0,0 -100 0,0
8438.20.00 Maschinen und Apparate zum Herstellen von Süßwaren, Kakao oder Schokolade
Gesamt 5.684,3 3.428,0 -39,7 1.160,6
Deutschland 2.994,5 1.250,5 -58,2 29,7

Quelle: Statistisches Amt ESYE in Athen

Es gibt zahlreiche Fachmessen für die Lebensmittelbranche, von denen die Detrop in Thessaloniki die wichtigste ist. Veranstalter ist Helexpo S.A.; nächster Ausstellungstermin ist im März 2009. Die Infacoma (ebenfalls von Helexpo S.A.) präsentiert unter anderem Kühltechnik für die Lebensmittelbranche und wird das nächste Mal vom 21. bis 24. Februar 2008 stattfinden. Auf der Syskeasia (14. bis 18. März 2008, Ort: Gelände von Expoathens in Athen) werden neben Verpackungsmaterialien auch die entsprechenden Maschinen ausgestellt; die Messe ist nur gewerblichen Kunden zugänglich, berichtet die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai).