Hamburg. (wib) Die Frage, wie Veranstalter und Träger der Internorga den Begriff des Fachbesuchers definieren, ist nicht neu. Im Gegenteil: Sie ist wiederholt gestellt worden im Bemühen, Besucherqualität vor -quantität gehen zu lassen. Nach Abschluss der 81. Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien werden wir wieder von den üblichen Superlativen lesen können. Doch 2007 ist passiert, was irgendwann passieren musste: Im Vollrausch stürzte am Messe-Samstag ein 29-Jähriger vom Treppengeländer einer Halle aus sechs Metern Höhe auf den Hallenboden. Nach Angaben der Polizei schlug der Mann mit dem Kopf zuerst auf und verletzte sich lebensgefährlich. Ob er den Sturz überleben oder gesundheitliche Langzeitschäden davontragen wird, ist noch unklar. Nach Berichten von Augenzeugen habe der Mann, anstatt die Treppe zu nehmen, über deren Geländer herunterrutschen wollen. Originalton: «Er war so betrunken, dass er zuerst gar nichts vom Unfall gemerkt hat. Die herbeigerufenen Sanitäter verständigten sofort den Notarzt und sperrten den Gang ab. Dann brauchten Sanitäter und Ärzte fast eine Dreiviertelstunde, um den Mann zu stabilisieren». Es ist nicht neu, dass während der Messe schon mal Gläser oder Flaschen von den Obergeschossen herunterfallen. Durch die kostenlosen Getränkeproben an den Ständen sind die Messebesucher ab Mittag zunehmend alkoholisiert. «Aber so etwas ist hier noch nie passiert», heißt es in den Meldungen. Man möchte hinzufügen: Damit das nicht wieder passiert, sollten Aussteller den Ausschank alkoholischer Getränke einstellen und müssen Veranstalter wie Träger der Internorga darüber nachdenken, was ihnen ernstzunehmende Fachbesucher wert sind – bevor die angesichts der Überhand nehmenden Sauf- und Fress-Touristen einfach wegbleiben.
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