Mittwoch, 17. Juli 2024
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Kamps AG: Gerüchte erhalten neue Nahrung

Düsseldorf. (wib) Spekulationen über die künftige Geschäftsstrategie der Kamps AG reißen nicht ab. Diesmal ist es der Brand («in voller Ausdehnung») einer Toastbrot-Lagerhalle vergangene Woche im sachsen-anhaltinischen Brehna, der gefragte und ungefragte Branchenkenner bekannte Fakten neu zusammensetzen lässt – zumal die Großbäcker bis März ihre Produktion in Oberhaching schließen wollen, was seit Ende November bekannt ist (vgl. 2007-11-29). Ob und was das eine mit dem anderen zu tun hat, erschließt sich nicht gleich Jedermann. Da kommt es gerade recht, dass Wolfgang Keller unlängst in seiner Position als Vorstandsvorsitzender für ein weiteres Jahr bestätigt wurde (vgl. 2008-01-25) und zusätzlich das Vorstandsressort Retail verantwortet. Dies wird gerüchteweise als Indiz für eine mögliche Änderung in der Geschäftspolitik interpretiert, denn der Umkehrschluss heißt: Die seit dem Ausscheiden von Stefan von Klebelsberg vakante Vorstandsposition wird nicht neu besetzt (vgl. 2007-12-18). Gerüchte, das Segment Kamps Bakeries mit bundesweit rund 1.000 Filialen stehe zum Verkauf, werden indes eher wiederholt als dass sie sich verflüchtigten (vgl. 2008-01-25). Von Banken aus seien die Fühler zu möglichen Kaufinteressenten ausgestreckt worden und in Kürze stehe die Umbenennung der Kamps AG in Lieken AG an. Dies wiederum wäre keine «Sensation», sondern würde nur die seit längerem bekannte Großbäcker-Überlegung bestätigen, sich namentlich vom Namensgeber abzusetzen. Aktuell gehen die Annahmen in die Richtung, nach der sich die Barilla Gruppe künftig nur noch auf Golden Toast konzentrieren und das Lieken-Markengeschäft sowie das Handelsmarkengeschäft zur Disposition stellen könnte – dies käme dem Markendenken der italienischen Muttergesellschaft entgegen.