Hamburg. (wib) Die Düsseldorfer Kamps AG könnte sechs Jahre nach der Übernahme durch die Barilla Gruppe erneut vor einem Eigentümerwechsel stehen. Wie die «Financial Times Deutschland» berichtet, bereitete die Konzernmutter derzeit den Verkauf von Europas größter Bäckereigruppe mit 8.000 Beschäftigten und 1.000 Filialen vor. Barilla habe bereits eine Frankfurter Investmentbank für die Transaktion gewählt. Der Prozess stehe erst am Anfang und könne Monate dauern, heißt es unter Berufung auf Finanzkreise. Als Käufer kämen vor allem Finanzinvestoren in Frage. Nach FTD-Angaben beabsichtige Barilla einen Paketverkauf «sowohl der Kamps-Filialen als auch des Industriegeschäfts». Gemeint ist vermutlich die Kamps Brot- und Backwaren GmbH, Kamps Bakeries GmbH (und eventuell Kamps Niederlande). Barilla habe sich zu den Spekulationen nicht äußern wollen. Firmengründer Heiner Kamps hatte mit dem Börsengang in 1998 für Furore gesorgt. 2002 kaufte Barilla das Imperium für 1,8 Milliarden Euro, das sich bald darauf jedoch als Sammelsurium entpuppte. Ein Abstieg auf Raten begann. Heute ist die Lage nach Angaben verschiedener Branchenkenner «dramatisch» und das neue Werk in Lüdersdorf viel zu groß – Kostenpunkt knapp 100 Millionen Euro. «Am Ende könnte gar die Zerschlagung der Kamps AG oder deren Insolvenz stehen», konnten aufmerksame Leser bereits Januar 2007 an dieser Stelle lesen.
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