Berlin. (bk / fiao) Bei «Industrie 4.0» denken die meisten Bäcker vermutlich an Industrieroboter oder Smartphones, wie sie in den letzten Jahren den Alltag im Betrieb und auch privat verändert haben. Uns kommen noch die Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Smartphone und Tiefkühlanlage, Lieferfahrzeugen und modernen Kassensystemen für die Filialen in den Sinn. An die Landwirtschaft denken wir wahrscheinlich nicht. Dabei erwartet der Branchenverband Bitkom dort allein in den nächsten zehn Jahren ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von drei Milliarden Euro durch den Einsatz digitaler Anwendungen. Dies entspricht 1,2 Prozent pro Jahr, die als zusätzliche Bruttowertschöpfung erzielt werden können und ist das Ergebnis einer Studie, die Bitkom mit dem Fraunhofer IAO durchführte. Derzeit verwenden 19,3 Prozent der Landwirte digitale Anwendungen. Die Experten sind sich einig, dass da noch gewaltig Luft nach oben ist. Jungen Unternehmen und innovativen Ideen und Ansätzen sollte der Weg geebnet werden um die Landwirtschaft noch effizienter zu gestalten. Geschäftsmodelle, die die Aufbereitung und die gesammelte Zugänglichkeit landwirtschaftsbezogener Daten ermöglichen, sind gefragt. Auch in den backenden Branchen wird noch «gewaltig Luft nach oben» sein. Industrie 4.0 habe das Zeug, die gewerblich-industrielle Wertschöpfung so zu revolutionieren wie das Internet die Wissensarbeit, ist Prof. Wilhelm Bauer vom Fraunhofer IAO überzeugt. Bislang könne man allerdings nur einen kleinen Teil der erwarteten Potenziale einordnen. Viel werde davon abhängen, ob und wie es in Deutschland gelingt, neue Geschäftsmodelle in den traditionellen Branchen einzuführen.
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