Dienstag, 16. Juli 2024
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Lebensmittelpreise: Das dicke Ende kommt noch

Berlin. (wams) Die ungewöhnliche Trockenheit der vergangenen Wochen treibt hierzulande die Lebensmittelpreise in die Höhe. Einem Bericht der «Welt am Sonntag» (WamS) zufolge könnte der Anstieg bei bis zu 20 Prozent liegen. «Besonders betroffen sind Produkte wie Kartoffeln, Gemüse und Getreide», zitiert die WamS Klimaexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Köln. Ein noch stärkerer Anstieg hänge davon ab, ob der Sommer so trocken werde, wie es Meteorologen befürchten. Ähnliche Prognosen gibt die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) aus Bonn ab. Bier könnte teurer werden, weil die Sommergerste, aus der das Braumalz gewonnen werde, von der Trockenheit ebenfalls betroffen sei. Milch könnte um 15 Prozent teurer werden. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hingegen argumentierte kürzlich, Engpässe durch die Trockenheit könnten durch Lieferungen aus anderen Erzeugergebieten kompensiert werden, so dass sich mögliche Preissteigerungen in Grenzen hielten. Gelassen äußert sich laut WamS Hans-Joachim Körber als Chef des Handelskonzerns Metro: «Wir haben es heute mit europäischen Fruchtmärkten zu tun. Wir müssen nicht nur auf deutsche Bauern schauen». Skeptisch sieht dies der Bundesverband der Lebensmittelindustrie (BVE). Geschäftsführerin Sabine Eichner Lisboa verwies darauf, dass es derzeit fast überall auf der Welt Probleme wegen außergewöhnlichen Wetters gebe. Daher bestünden «keine Alternativen auf der Angebotsseite».