Donnerstag, 18. Juli 2024
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Mühlenwirtschaft: erstes wissenschaftliches Symposium tagte

Würzburg. (vdm) Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete kamen zum ersten wissenschaftlichen Symposium des Verbands Deutscher Mühlen e.V. (VDM). Die deutsche Mühlenwirtschaft ist gekennzeichnet von Innovationsdichte und hohen Standards in der Qualitätssicherung. Innovative Mahlprodukte für den Frühstückstisch standen in Würzburg daher ebenso auf der Tagesordnung wie der Einsatz moderner RFID-Technologie in der Lebensmittelproduktion.

Von den neuesten Möglichkeiten der Rohstoff- und Prozessüberwachung in der Müllerei berichtete Dr. Martin Mitzscherling, Naturwissenschaftler mit Forschungsgebiet Prozessanalytik und Getreidetechnologie an der Universität Hohenheim. Nur mit dem Einsatz ausgefeilter Technologien bei der Vermahlung lässt sich die für die heutigen Konsumenten selbstverständliche Vielfalt und Lebensmittelsicherheit der Getreideprodukte erreichen. Das gilt nicht nur für Brot und Backwaren, sondern beispielsweise auch für Flocken und Frühstücks-Cerealien. Prof. Dr. Klaus Lösche vom Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik stellte die neuesten Erkenntnisse aus dem Produktionsumfeld dieser in Deutschland immer beliebteren Lebensmittel dar. Die stetig wachsende Produktvielfalt der Lebensmittelwirtschaft ist ohne die Vielseitigkeit und Innovationsfreude der Müllerei nicht denkbar.

Zum Einsatz von Mikrowellen- und Hochfrequenzenergie bei der Abtötung von Schädlingen im Getreide referierte Dr. Dieter von Hörsten, Experte für Agrartechnik an der Universität Göttingen. Diese neuen Methoden ermöglichen den Vorratsschutz in der Mühle ohne jeglichen Einsatz chemischer Mittel. Zum wichtigen Bereich der Qualitätssicherung zählt auch die neue Methode der Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelproduktion, die Prof. Dr. Uwe Grossmann von der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach vorstellte: Mit Hilfe elektronischer Chips ist es denkbar, die gesamte Kette der Lebensmittelproduktion vom Konsumartikel, ob Brötchen oder Katzenfutter, bis hin zum Feld, auf dem das Getreide stand, zurückzuverfolgen. Dies ermöglicht eine noch präzisere Gewährleistung der in Deutschland sehr hohen Qualitätsparameter und der gesicherten Herkunft.

Wissenschaftliche Forschung als Motor des Mühlengewerbes

In der breiten thematischen Fächerung des wissenschaftlichen Mühlensymposiums spiegeln sich die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der Müllerei wider, die für die Herstellung des Nahrungsmittels Brot unverzichtbar sind und mit vielfältigen weiteren Mahlerzeugnissen die Grundlage ausgewogener Ernährung schaffen. Die Verbraucher betrachten das hohe Niveau und die große Vielfalt von Mehl, Grieß, Schrot und Vollkornprodukten aus Deutschland als selbstverständlich.

VDM-Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer unterstrich in seinem Grußwort, dass die Branche alles tut, um die hohen Anforderungen zu erfüllen. Das Symposium, das künftig jährlich stattfinden soll, sei wichtig, um der Gesellschaft darzustellen, welche Herausforderungen mit der Qualitätssicherung von Mahlerzeugnissen verbunden sind. Und dass deren Methoden sich beständig weiterentwickeln – beruhend auf technischem Fortschritt und wissenschaftlicher Forschung (Quelle).