Wien / AT. (ooen) Das «Kipfel» ist eine europäische Angelegenheit – ob als norddeutsches Hörnchen, französisches Croissant (von «lune croissante», dem zunehmenden Mond), italienisches Cornetto oder dem wienerischen Kipferl, im Schweizerdeutsch auch «Gipfeli» genannt. Das Kipfel, so will es die Sage, sei von den Wiener Bäckern erfunden worden, aus Jubel über die erfolgreiche Abwehr der türkischen Belagerung in 1683 und den Sieg des Kreuzes über den türkischen Halbmond. Die Geschichte ist wohl als frühes Marketing zu werten. Denn Mondsichelgebäcke hatten schon die alten Griechen und es ist naheliegend, dass sich das französische «croissant» davon herleitet. Phonetisch verwandte «Chipfen» aus dem babenbergischen Wien sind für das 13. Jahrhundert bezeugt. Marie Antoinette, der man bösartig den Ausspruch nachsagte, wenn das Volk kein Brot habe, so solle es halt Kuchen essen, dürfte die Wiener Bäckereien in Frankreich verbreitet haben. Auch der Wiener Kongress wirkte stilbildend. Der Wiener August Zang machte als Pariser Großbäcker ein Vermögen: Ganz Paris, so hieß es, wollte um 1840 Zangs Kipfel haben. Gut möglich, dass der begabte Geschäftsmann es war, der die Wiener Kipferlsage in Frankreich bekannt machte. Auf der Pariser Weltausstellung von 1867 war die Wiener Bäckerei jedenfalls der große Hit. Sprachverwandt ist Kipfel übrigens mit der «Kipfe», den vier Stangen, also «Hörnern» eines Leiterwagens, an denen die Seitenwände befestigt wurden. Die dazu gehörende Kipfstange konnte zum wüsten Dreinschlagen verwendet werden. So haben Kipfel und Hörnchen letztlich gar die selbe Bedeutungswurzel, erklärt uns «OÖN».
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