Mittwoch, 17. Juli 2024
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Panettone: Weihnachtskuchen aus Italien

Bonn. (aid) Neben Christstollen, Striezel oder Klaben zählt der Panettone zu den aromatischen Früchtekuchen, die man im Advent gerne genießt. Ursprünglich kommt das kuppelförmige Gebäck aus Mailand, wo es einer Legende nach im 15. Jahrhundert am Hof von Ludovico il Moro erfunden wurde. Einer Anekdote nach war es ein Küchengeselle namens Toni, der die Spezialität durch Zufall kreierte. Als dem Koch das Dessert für die Weihnachtsgesellschaft misslungen war, rettete Toni die Situation, in dem er aus Teigresten und Trockenfrüchten ein süßes Brot herstellte. Das «Pane di Toni» (Brot von Toni) kam so gut an, dass es seither zum Mailänder Weihnachtsessen gehört. Andere Quellen sagen, dass der eierreiche Hefekuchen in der Lombardei schon viel früher fester Bestandteil des Weihnachtsfests war. So buk jede Familie am Heiligen Abend drei große Brote (im Dialekt «panattun»). Mit einem Messer ritzte der Hausherr dabei ein Kreuz als Segenszeichen in den Teigling. Das frische Brot wurde nach dem Backen im Kreis der Verwandtschaft verzehrt – doch nicht komplett. Denn eine Scheibe wird traditionell zu Ehren des Heiligen Blasius bis zum 03. Februar aufbewahrt. Das ist bis heute so. Nicht nur als Symbol für Weihnachten und die Familie ist das Früchtebrot in ganz Italien beliebt, sondern auch zur Sylvesterfeier wird der Panettone als Glücksbringer zusammen mit einem Glas Moscato Spumante gereicht. Diverse Füllungen und Varianten des Panettone bieten heute für jeden Geschmack etwas. Der typische Panettone braucht viel Zeit zum Reifen: Der schwere Hefeteig muss vor dem Backen bis zu 20 Stunden gehen (Quelle).