Donnerstag, 18. Juli 2024
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Sachsen-Anhalt: zählt immer weniger Bäcker auf dem Land

Halle / Saale. (hwk) In ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts wird der Bäcker an der Ecke mit eigener Backstube zunehmend zur Rarität. «Es leben dort immer weniger Menschen und es fehlt an jungem Nachwuchs für den Beruf», sagt Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Zudem sei die Konkurrenz für das Bäckerhandwerk durch Aufbäckereien und das Angebot an Backwaren im LEH ungebrochen groß. Allein im Kammerbezirk Halle, der den Süden Sachsen-Anhalts umfasst, sank die Zahl der Bäckereien von 529 mit rund 4.000 Beschäftigten im Jahr 1990 auf heute 234 Betriebe mit 3.200 Beschäftigten. «Deshalb ist es wichtig, dass Bäcker Qualitäts- und Spezialprodukte anbieten, die sich von der Massenware abheben. Dafür ist der Kunde auch bereit, mehr zu zahlen», gibt sich Rogahn überzeugt. Mit rollenden Filialen biete es sich zudem an, auf Überlandtouren ein speziell zugeschnittenes Sortiment zu führen. «Dienstleistungen werden zudem immer wichtiger, und auch in den Backstuben hat der Computer Einzug gehalten», sagt Rogahn. So gewinnen – einerseits – Catering und Partyservice für Backbetriebe angesichts veränderter Lebensweisen immer mehr an Bedeutung. Andererseits wird der Bäckerberuf immer anspruchsvoller. «Das frühe Aufstehen wird aber bleiben, das kann auch die modernste Technik nicht ändern», sagt Rogahn mit Blick auf die traditionell frühen Öffnungszeiten von Bäckereien.