Dienstag, 16. Juli 2024
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Schwarzbrot in China: «Gar nicht so schlimm …»

München. (fo) Als Youmei Zhao vor sechs Jahren nach Deutschland kam, hatte sie noch nie eine Brezel gesehen. Jetzt will Münchens beste Gesellin in China eine Bäckerei eröffnen. Sowohl in Theorie als auch Praxis hat die 28-Jährige, die als Au Pair in die bayerische Landeshauptstadt kam, mit der Note eins abgeschlossen. Nun hat die Chinesin große Pläne: In der Nähe von Schanghai will sie eine «typisch deutsche Bäckerei» eröffnen, berichtet der «Focus». Doch zuvor möchte sie noch Erfahrungen sammeln. Gerade ist sie in München auf Jobsuche – zum Leidwesen der Eltern. «Sie dachten, ich komme nach der Prüfung gleich nach Hause», sagt Zhao. Deshalb waren Mutter und Vater auch nicht so richtig glücklich über den tollen Abschluss. Die 28-Jährige hat versprochen, in zwei Jahren in die chinesische Heimat zurückzukehren. Für die Eröffnung der Bäckerei hätten Freunde und Verwandte bereits Hilfe angekündigt. Dennoch rechnet Zhao mit Startschwierigkeiten. Bayerische Brezeln und Brote sind gemessen an chinesischen Maßstäben nach wie vor gewöhnungsbedürftig. «Das war bei mir auch so», sagt die Bäckerin. Als Zhao nach München kam, hatte sie zunächst nur Süßes gegessen – wie das in ihrer Heimat üblich ist. Erst nach Wochen traute sie sich erstmals an Schwarzbrot. «Am Anfang hat es komisch geschmeckt, so säuerlich», erinnert sich die 28-Jährige. Heute mag sie es gerne. Ihre Verwandten in China konnten sich das nicht vorstellen: Brot, das nicht süß schmeckt. «Deshalb habe ich ihnen mal ein Brot mitgebracht», erzählt Zhao. «Doch nach dem langen Flug war es ziemlich trocken». Für einen ersten Eindruck hatte es aber gereicht: «Sie fanden es gar nicht so schlimm …».