Seattle / WA. (div) Die Starbucks Corporation, seit Jahren Synonym für exklusiv günstigen Kaffeegenuss in den USA und darüber hinaus, hat seit geraumer Zeit erheblich unter der McCafé-Expansion der Schnellkost-Kette McDonalds zu leiden. War es vor nicht allzu langer Zeit noch schick und «in», nach einem McDonals-Menü für einen Kaffee bei Starbucks einzukehren, bekommt man die exklusiven Spezialitäten nun auch direkt beim Schnellkost-Konzern im McCafé. Trübsal bläst Starbucks aber auch wegen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für die weltgrößte Kaffeehaus-Kette «extrem schwierig» seien, wie der Konzern in seinem Geschäftsbericht 2008 einräumt. Der Gewinn im vierten Quartal 2008 brach demnach um 97 Prozent gegenüber dem Q4/2007 ein. Die Kunden schauten immer mehr aufs Geld. Der Konzern-Umbau, in dem die Kette steckt, wird das Seinige dazu beitragen. Starbucks mit einem weltweiten Bestand von aktuell rund 16.700 Filialen schließt derzeit in den USA hunderte Ableger und baut entsprechend Stellen ab. Nach Jahren rasanter Expansion soll die Zahl der Läden auf dem Heimatmarkt erstmals sinken. Außerhalb der USA soll sie zwar immer noch wachsen, doch weit langsamer als früher geplant. Ein Wachstum des Gesamtumsatzes erwartet der Konzern nur noch durch Neueröffnungen von Filialen. Randnotiz: Einige Kaffee-Anbauländer wollen die US-amerikanische Kette übernehmen. Dies soll zumindest der kolumbianische Erzeuger-Verband angeboten haben. Was einerseits der Börse gefällt (die Aktie erholte sich), ist andererseits nur eine Milchmädchen-Rechnung: Der Einsatz von 200 bis 300 Millionen US-Dollar würde kaum reichen, um Starbucks zu kontrollieren. Denn die Kette ist trotz des rapiden Kursverfalls an der Börse immer noch rund 5,8 Milliarden US-Dollar wert. Zudem darf man bezweifeln, ob es nur eines neuen Großaktionärs bedarf, um den Konzern wieder in Schwung zu bringen. Viel besser sollte Starbucks erklären können, wie das Unternehmen künftig gegen McCafé + Co bestehen will.
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