Bonn. (boeln) Mit Blick auf andere Regionen in der Welt hat auch die Landwirtschaft in Deutschland und Europa viele heimische «Superfoods» zu bieten – die zudem nicht um den halben Erdball transportiert werden müssen. Darauf weist das Informationsportal oekolandbau.de hin unter dem Titel «Superfoods – so super wie ihr Ruf?». Die gute alte Leinsaat ist demnach eine echte Alternative zu Chiasaat, denn sie hat ähnliche schleimbildende Eigenschaften. Leinsamen schmecken geschrotet im Müsli und als nussige Zutat im Brot. Auch ihr Omega-3-Gehalt kann sich neben Chia gut sehen lassen, die enthaltenen Ballaststoffe sättigen und beschleunigen ebenfalls die Verdauung.
Andere regionale Heldinnen sind Heidelbeeren, Holunderbeeren und die schwarze Johannisbeere. Im Gegensatz zu sogenannten Superfood-Beeren wie Goji und Açaí müssen sie nicht aufwändig getrocknet eingeflogen werden, man kann sie frisch in den Joghurt rühren oder pur naschen. Auch in Sachen Vitamine stehen sie den Superfood-Beeren kaum nach. Ein weiterer Vorteil der heimischen Früchte: Sie müssen nicht zusätzlich mit viel Zucker gesüßt werden, um sie für den Verzehr tauglich zu machen. Dies ist bei der Açaí-Beere und auch bei der sehr beliebten Cranberry (Moosbeere) aber Routine, denn die Früchte schmecken pur zu sauer.
Sicherlich haben die angesagten Superfood-Produkte viele gute Eigenschaften, heißt es auf oekolandbau.de, die auch nachgewiesen sind. Dennoch bieten die heimischen Äcker und Felder alle Vitamine, die wir brauchen, und das oft zu einem viel günstigeren Preis. Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, auf dem Markt nach frischem, saisonalem und ökologisch angebautem Obst und Gemüse Ausschau zu halten.
Worauf das Portal in seinem ansonsten lesenswerten Beitrag nicht eingeht, ist der Carbon Footprint oder ökologische Fußabdruck. Für die Gesundheit unserer Umwelt ist es dennoch hundertmal besser, wir besinnen uns auf heimische Superfoods, die auf Äckern direkt vor unserer Haustür wachsen.
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