Dienstag, 16. Juli 2024
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Tengelmann: verkauft Supermärkte an Edeka

Mülheim / Ruhr. (tg) Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat sich entschlossen, ihre Supermarkttochter Kaiser’s Tengelmann (451 Filialen, 15.958 Mitarbeitende, 1,8 Milliarden Euro Netto-Umsatz) zum 30. Juni 2015 an den Edeka-Verbund abzugeben. Zuvor hatte das Mülheimer Handelshaus sein seit Jahren defizitäres Supermarktgeschäft einer grundlegenden Analyse unterzogen. «Das Ergebnis ist auf schmerzliche Weise eindeutig», sagt Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann. «Wir sehen keine Perspektive mehr, unsere Supermärkte aus eigener Kraft zu einem profitablen Unternehmen zu machen. Mit einem Marktanteil von 0,6 Prozent sind wir mit unseren Supermärkten zu klein, um weiterhin im Markt eine Chance zu haben». Lange hatte sich die Unternehmerfamilie Haub gegen einen Verkauf des Geschäftsfelds gesträubt und immer wieder hohe Verluste ausgeglichen. «Zu erkennen, dass der Verkauf unseres Supermarktunternehmens letztlich unausweichlich wurde, war für meine Familie und mich persönlich sehr schwer. Mit diesem Schritt können wir unseren Mitarbeitenden immerhin eine Zukunftsperspektive bieten», sagt Haub. Zudem übernimmt Edeka die Online-Tochter Tengelmann E-Stores GmbH (Plus.de und GartenXXL.de) mit dem Ziel, sie in die Organisation der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount zu integrieren. «Unser Online-Shop hat unter dem Dach von Netto als Multi-Channel-Anbieter deutlich größere Marktchancen als heute als reiner Pure Player», sagt Haub. Der jetzt geschlossene Vertrag regelt den Verkauf der Kaiser’s Tengelmann GmbH sowie deren Tochtergesellschaften Bringmeister GmbH, Birkenhof GmbH und Ligneus GmbH sowie der Tengelmann E-Stores GmbH an Edeka. Der Vertrag steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigung.