Wien / AT. (ots) Nach einem erfolgreichen ersten Teil der Wirtschaftskammer-Reform, bei dem das Ziel minus 30 Prozent weniger Beiträge und plus 30 Prozent mehr Leistung umgesetzt wurde, starten die Wirtschaftskammern Österreichs (WKÖ) mit der Reform der Fachorganisationen den zweiten wichtigen, zukunftsweisenden Reformschritt. «Während wir unsere Mitglieder seit 2002 jährlich um 150 Millionen Euro bei den Kammerbeiträgen entlasten konnten, werden in der nächsten Funktionsperiode die Fachgruppen und -organisationen um 30 Prozent reduziert», kündigt WKÖ-Präsident Christoph Leitl an. So sinkt etwa die Zahl der Körperschaften öffentlichen Rechts von 967 auf 678. Hauptziel der Fachorganisationsreform ist, die Strukturen der Organisation an die wirtschaftliche Realität zu adaptieren und die Effizienz weiter zu steigern. «Aufgrund der Strukturveränderungen in der Wirtschaft reduzierten sich in letzter Zeit in zahlreichen Organisationseinheiten die Mitgliederzahlen. Darüber hinaus war der Verwaltungsaufwand der Körperschaften zum Teil unverhältnismäßig hoch», sagt Leitl. Es habe sich gezeigt, dass gerade kleine Fachgruppen einen überproportionalen Bedarf an Personalaufwand pro Mitglied haben. «Mit der Reform Teil 2 werden nun Parallelstrukturen abgeschafft und durch eine Know-how-Bündelung die Synergieeffekte für unsere Mitglieder bestmöglich genutzt». Zu den Kernzielen der aufkommensneutralen Reform gehören:
- Keine Fachorganisation soll künftig von Rücklagen leben oder ein Defizit erzielen.
- Mehrfachmitgliedschaften werden reduziert.
- Aktivitätsbudgets in den Fachorganisationen werden höher, um die Mitgliederinteressen effektiv zu vertreten.
- Die Mitarbeiter werden von ineffizienten Verwaltungstätigkeiten entlastet.
Als konkretes Beispiel führte der WKÖ-Präsident die Zusammenführung von fünf, bisher rechtlich eigenständigen Innungen – der Müller, Bäcker, Konditoren, Fleischer und des Nahrungs- und Genussmittelgewerbes – in den gemeinsamen Fachverband der Lebensmittelgewerbe an.
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