Bonn. (zmp) Der Export von deutschem Getreide ist nach teils schwächeren Ernten weit hinter das Vorjahresniveau zurückgefallen. An Weizen, Gerste, Roggen und Mais wurden von Juli bis Oktober 2007 netto lediglich 0,2 Millionen Tonnen ausgeführt, ein Zehntel der Vorjahresmenge.
Weizenexport stark eingebrochen
Weizen ist Deutschlands Exportgetreide Nummer Eins. Als Korn verließen in den zurückliegenden drei Wirtschaftsjahren im Mittel 5,5 Millionen Tonnen das Land, hinzu kamen weitere 0,5 Millionen Tonnen Mehl. Wegen der im Vergleich zu 2006 um 1,5 Millionen Tonnen kleineren Vorjahresernte wurden im laufenden Wirtschaftsjahr in der Zeit von Juli bis November 2007 bislang lediglich 1,61 Millionen Tonnen exportiert gegenüber 2,58 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum, berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP).
Die Einfuhr von Weichweizen hat sich in den ersten fünf Monaten des laufenden Getreidewirtschaftsjahres hingegen auf 1,12 Millionen Tonnen beinahe verdoppelt. Netto wurden von Juli bis November 2007 somit 0,49 Millionen Tonnen Weizen exportiert, im Vorjahreszeitraum waren es 1,95 Millionen Tonnen gewesen.
Außenhandel mit Gerste gewachsen
Auch bei Gerste hat Deutschland EU- und weltweit eine starke Lieferposition. Allein in den zwei vergangenen Wirtschaftsjahren wurden mehr als 2,6 Millionen Tonnen Gerste ausgeführt. Im aktuellen Wirtschaftsjahr konnten die hiesigen Exporteure ihre Geschäfte noch ausweiten. Die Gesamtausfuhr in den ersten fünf Monaten legte um gut ein Drittel auf 1,12 Millionen Tonnen zu. Abzüglich eingeführter 0,65 Millionen Tonnen verließen im Berichtszeitraum netto 0,47 (Vorjahr.: 0,41) Millionen Tonnen Gerste Deutschland.
Nettoimporteur bei Roggen und Mais
Nachdem in den ersten fünf Monaten des vorigen Getreidewirtschaftsjahres noch 0,68 Millionen Tonnen Roggen netto ausgeführt wurden, errechnet sich für dieses Jahr wegen der schwachen Aus- und stärkeren Einfuhr sogar ein Importüberschuss von 18.000 Tonnen. Bei Mais ist Deutschland traditionelles Einfuhrland, so auch 2007/2008. Hauptversorger sind wieder Ungarn und Frankreich. Im Gegensatz zu früheren Jahren kommt jedoch auch weitaus mehr Drittlandsware, vor allem aus Brasilien, zu uns (Quelle).
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