Bonn. (zmp) Die Milchanlieferung in der Europäischen Union geht derzeit saisonal zurück und bewegt sich außerdem unter dem Vorjahresniveau. Dennoch hat sich die vor wenigen Monaten noch sehr knappe Angebotssituation entspannt. Die Märkte für Milchprodukte sind derzeit recht ausgeglichen, und die Preisspitze scheint in den meisten Bereichen vorerst erreicht zu sein. Die Milcherzeugerpreise werden zunächst noch ansteigen, da sie der Entwicklung an den Produktmärkten mit einem gewissen Zeitverzug folgen.
Die Entspannung zeigt sich in einem meist ausgeglichenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie teilweise in der Preisentwicklung. Die Preise für Rohmilch am Spotmarkt und die für Magermilchkonzentrat und Industrierahm erreichen inzwischen nicht mehr die Höchstwerte der vergangenen Wochen und Monate. Die Notierungen für Molkenpulver und Magermilchpulver haben inzwischen in allen EU-Ländern wieder deutlich nachgegeben.
Die Notierungen für Blockbutter bewegen sich ebenfalls nicht mehr auf den Höchstständen der vergangenen Wochen. Am Käsemarkt werden die Preiserhöhungen derzeit noch umgesetzt. In Marktsegmenten, in denen langfristige Verträge üblich sind, sind Preisverhandlungen im Gang. Nachdem sich die Verwertungen in den verschiedenen Teilbereichen des Milchmarktes so stark auseinander entwickelt hatten wie nie zuvor, sind sie nun auf dem Weg, sich wieder anzugleichen.
Die Gründe für diese Entspannung dürften in einer deutlichen Beruhigung des Exportgeschäftes zu suchen sein. Die Preise in der EU bewegen sich bei den meisten Produkten wieder über Weltmarktpreisniveau. Dies trifft besonders auf den Buttermarkt zu. Eine gewisse Rolle spielt auch die schwache Entwicklung des US-Dollars. Darüber hinaus nimmt das Angebot aus Ozeanien in den Herbstmonaten – wie in jedem Jahr – saisonal zu. Außerdem legen Käufer in Phasen steigender Preise einige Vorräte an, die aufgezehrt werden, wenn der Preisanstieg zum Stillstand gekommen ist. Dann herrscht zunächst eine gewisse Kaufzurückhaltung (Quelle).
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